Montag, 21. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen 2.0

Die Adventskalendertürchen sind fast alle geöffnet und meine Geschenke wurden alle schon gelost. Somit kann ich nun die letzten beiden Slams veröffentlichen.
















Der Slam für Tomke:

Immer wieder ist es die Musik,
die dich in deiner kleinen Welt umgibt.
Gefühle, die dich treiben
und sich in Melodie mit dir vereinen.

SOPRAN spielt nicht die erste Geige,
Textsicherheit geht gerne mal zu Neige.
ALT gibt dir keinen Halt,
wirkt manchmal wie verstrahlt.
BASS lässt dich träumen,
so manchen Anstand mal versäumen.
TENOR flüstert dir ins Ohr,
spielt dir deinen eigenen Takt vor.

Zusammen sicher unschlagbar.
Die Musik & Du? 

                                    - Ein Traumpaar-

War sicher vorher noch keines wie ihr da.




Der Slam für Leslie:

Immer gerade heraus,
ohne Umschweife sprichst du es aus.
Reden, ohne über Konsequenzen nachzudenken,
mehr Ehrlichkeit kann man einem Menschen nicht schenken.

Vielleicht nicht immer ein Kompliment,
aber auf jeden Fall besser,
wenn man das Kind direkt beim Namen nennt.

So klein - 
und doch so hoch gebaut.
So zart - 
und doch so laut.

Wenn man dich fragt,
dann weiß man;
woran man bei dir ist
& das ist geil, man!













Freitag, 18. Dezember 2015

Holiday Program ELCYCC & Support der besonderen Art

In dieser Woche haben wir das Ferienprogramm auf dem Glen Stella Campus durchgeführt. Da die Jungs im Moment auf ihrem Roadtrip sind haben wir beide Autos zur Verfügung, was uns die Organisation enorm erleichtert. So schnappten wir uns also jeden Tag die sieben Kinder aus dem Kinderheim, die während der Ferien nicht die Möglichkeit haben nach hause zu fahren und fuhren zum Glen Stella Campus. Für jeden Nachmittag haben wir eine andere Aktion für die Kinder geplant. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit in den Pools der Merrifield School kleine Schwimmstunden abzuhalten. Wir teilten uns also auf und jeden Tag gingen zwei von uns mit einer kleinen Gruppe schwimmen, während die anderen drei auf dem Campus das Programm durchführten. Dies war besonders für unsere ganz kleines ein sehr besonderes Erlebnis. Nach einer kalten Dusche setzten wir uns mit den beiden erst einmal an den Beckenrand und plantschten fleißig mit den Füßen im Wasser herum. Anschließend nahmen wir einige Hände voll Wasser und gewöhnten sie so langsam an die Wassertemperatur. Miso hatte überhaupt keine Angst und war direkt voll motiviert ins Wasser zu springen. Daher fiel es Kasimla wahrscheinlich auch um einiges leichter sich ins Wasser zu trauen. Kasimla ist ein Junge, der viel weint und sich besonders in Situationen in denen er Angst hat mit Gewalt wehrt. Silvana schnappte sich Miso und ich holte mir Kasimla ins Wasser. Am Anfang hielt er sich wie ein kleiner Klammeraffe an mir fest, aber nach und nach entspannte er sich immer mehr. Ich hielt ihn vor mir und ging langsam rückwärts durchs Wasser, sodass er sehen konnte wo es hingeht. Nach einigen Runden entspannte sich sein Griff auf meinen Schultern und er begann fast wie von selbst seine Beine auszustrecken und zu bewegen. So glitt er durchs Wasser und fing an diese sensomotorische Erfahrung zu genießen. Zwischendurch machten wir eine kleine Pause am Beckenrand, um erneut mit den Beinen im Wasser zu planschen, bis uns das Wasser ins Gesicht spritze. Die beiden wollten danach unbedingt wieder ins Wasser. Wir hatten also definitiv den Spaß an der Bewegung im Wasser geweckt.
Als wir nach dieser letzten Runde wieder aus dem Wasser gingen waren die beiden von Euphorie nur so durchströmt. Sie lachten und sprangen wie aufgeladen herum.
Als die beiden nach einer kalten Dusche und abgetrocknet am Beckenrand standen kam eine sehr heftige Windböe auf, die den Großteil unserer Sachen in den großen, tiefen Pool wehten.
Also zog ich meinen Badeanzug fix wieder an und tauchte unseren Sachen hinterher. Und auch die beiden Kleinen fanden diese Aktion unendlich lustig. Sie bekamen sich vor Lachen gar nicht mehr ein. Aber Silvana und mir ging es nicht anders.
Nachdem die Sachen dann ausgewrungen waren machten wir uns gemeinsam auf den Rückweg. Ein tolles Erlebnis, welches wir auf jeden Fall wiederholen müssen!

Montag:
Facepainting
Dienstag:
Holzfiguren bemalen
Mittwoch:
Zahngesundheitstag
Donnerstag & Freitag:
Batik - Tshirts einfärben


Fleißige Künstler

Batiken


Im Laufe der Woche sprachen wir viel mit Fundiszwa, einer der Aunties im Kinderheim und bemerkten schnell, dass sie etwas bedrückt. Irgendwann begann sie zu erzählen, dass in ihrer Familie in letzter Zeit viele Dinge passiert sind, die sie sehr beschäftigen und bewegen. Innerhalb der Woche finden viele Gedenkfeiern für verstorbene Verwandte statt. Allerdings ist es ihr unter der Woche nicht möglich, das Kinderheim zu verlassen bzw. frei zu bekommen. Zusätzlich hat Lindi, eine der Maids im Moment Urlaub.
Am Samstag findet die Gedenkfeier für ihre Mutter statt und als Lea und ich ihr anboten an diesem Tag das Kinderheim zu übernehmen, brach sie in Tränen aus und fand kaum Worte uns zu danken. Für Lea und mich war es mehr als selbstverständlich sie zu unterstützen. Fundiszwa ist im Kinderheim unsere engste Person, unsere Vertraute. Wir können bei allen Fragen, Sorgen und Anliegen zu ihr kommen und sie ist ehrlich interessiert an unserem Wohlbefinden und unserem Leben. Wir waren sogar schon zu einer traditionellen Feier in ihrer Familie eingeladen. Sie integriert uns so gut es geht in alle kulturellen Kontexte und wir können unheimlich viel miteinander lachen.
Keine Frage also, dass wir sie vertreten.
Nach einer Menge Umarmungen ließen wir eine überglückliche Fundiszwa im Kinderheim zurück.
Und Lea und ich begannen direkt den Spaßtag mit den Kindern zu planen.


Donnerstag, 17. Dezember 2015

2. Seminar & Tomkes Geburtstag




In der letzten Woche fand unser zweites Zwischenseminar in Areena statt. Wieder trafen sich dort alle 36 Freiwilligen des ASC46, um sich an fünf gemeinsamen Tagen über die bisherigen Erfahrungen auszutauschen.
Neben Präsentationen, Regeln, Erfolgen und dem Setzen neuer Ziele gab es bei herrlichstem Wetter genug Zeit für Gruppenaktionen rund um das Riverside Resort.
Unter anderem gingen wir erneut paddeln und veranstalteten ein PoolBilliard-Kicker-Tischtennis-Airhockey-Turnier.



Das Highlight der Gruppenaktionen war mit Abstand die Wanderung am Donnerstagmorgen. Bei herrlichstem Sonnenschein trafen wir uns um kurz vor sieben und starteten unseren Fun-Walk. Wir kletterten leere Bachläufe herunter und kamen nach dieser kurzen Kletterpartie am Fluss an. Einige Stellen waren, trotz dass die Tide sehr niedrig war fast unmöglich zu begehen, ohne ins Wasser zu treten oder gar zu fallen. So entschieden sich einige von uns spontan den Weg durch das Wasser zu wählen, entledigten uns unserer Schuhe und Socken und sprangen in den Kwelera-River. Wir schwammen einige hundert Meter den Fluss hinauf und robbten, teilweise etwas unelegant, wieder aus dem Wasser, um unseren Hike fortzusetzen. Nach einem sehr durchnässten Gruppenfoto ging es ein langes, letztes Stück den Abhang wieder hinauf. Durch das dichteste Geäst, feuchtes Dickicht, eine Menge Palmengewächse und hier und da ein Seil zum heraufziehen. Nach dieses Anstrengung kamen wir erledigt, aber glücklich am Aussichtspunkt an und freuten uns alle sehr auf das Frühstück und viel Wasser!
Sich morgens direkt gemeinsam auszupowern gibt dem Tag viel Potenzial perfekt zu werden.
Aber es gab auch traurige Situationen während des Seminares. Wir mussten und zum Beispiel von Lars verabschieden. Lars König war unser Mentor hier vor Ort und der erste aus SA, den wir bei der Entsendefeier im Juni kennen lernten. Besonders durch die Reittherapie und die enge Zusammenarbeit mit seiner Frau Nicole war er gerade uns East London Freiwilligen sehr verbunden. Lars war unter anderem auch der Vertreter des Landes Niedersachsen hier im Eastern Cape, also trafen wir ihn auch bei vielen öffentlichen Veranstaltungen und Empfängen. Er hat viel im Hintergrund für uns gerissen und hatte immer ein offenes Ohr für uns.
Wir Freiwilligen verabschiedeten uns von ihm mit einem kleinem Scrapbook, welches ich mit Hanna organisierte. Gemeinsam holten wir viele Ehemalige ins Boot und sammelten Anekdoten, Sprüche, Dankesworte und eine Menge an gemeinsamen Erinnerungen ein. Wir füllten das kleine Büchlein mit Fotos, Worten des Abschieds und der Dankbarkeit, dass ihn hoffentlich an seine Zeit in SA, beim ASC46 und vor allem an die Arbeit mit den Freiwilligen erinnern wird.
Nach einer Menge Umarmungen, Tränen und rührenden Worten stellten wir uns zu einem Tunnel auf. Diesen musste Lars mit geschlossenen Augen passieren und wir Freiwilligen ließen unsere Gedanken fließen und teilten ihm beim passieren das mit, was wir an ihm zu schätzen gelernt haben.
So verließ eine wichtige Vertrauensperson das Mentorenteam und wir sind sehr gespannt, wer seinen Platz im neuen Jahr einnehmen wird.
Am 12.Dezember feierten wir Tomkes 19. Geburtstag. Wir hatten den ganzen Tag durchgeplant und vorbereitet und starteten am Samstagmorgen mit Pancakes, Geschenken und Oreotorte in den Tag.



Anschließend fuhren wir erneut nach Areena, wo wir eine Beautyanwendung im Spa reserviert hatten. So ließ sich Tomke eine gute Stunde mal so richtig verwöhnen und durchkneten. Wir anderen saßen derweil am Kwelera und genossen das herrliche Wetter.
Danach wollten wir eigentlich nach Chintsa fahren. Aber am Strand angekommen startete ein sintflutartiger Regenguss und wir machten uns schnell wieder auf den Weg nach East London. Zwischendurch war das Unwetter so schlimm, dass wir anhalten mussten und abwarteten, bis wir wieder etwas sehen konnten. So schnell wie das schlechte Wetter gekommen war, verabschiedete es sich auch wieder. Und so konnten wir bei Sonnenschein und einer lauen Brise doch noch unser geplantes Picknick am Strand begehen. Neben einer Menge Obst gab es eine selbstgemachte Quiche und Saft aus improvisierten, zerschnittenen Wasserflaschen.
Nach dieser Stärkung besuchten wir das Aquarium von East London, streichelten dort Pinguine, machten Schildkröten-Selfies und informierten uns über verschiedene Walarten.
Nach einer erneuten kleinen Stärkung fuhren wir abends ins Kino und sahen den letzten Tribute von Panem Film. Rundum also ein sehr perfekter Tag, dem Anlass gebührend.

Das Geburtstagskind in der Mitte



Schildkröten-Selfie





Wenn man den Kopf schief hält ist es ein atemberaubendes Bild!

Fütterung







Sonntag, 13. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen - Adventskalendar

Wir Mädels haben uns hier im Haus einen kleinen Adventskalendar  nach dem Wichtelprinzip zusammengestellt. Das heißt, jeder beschenkt einmal jeden und einmal die Gruppe. So kommen wir auf insgesamt 25 Geschenke und am 24. Dezember ziehen wir zwei mal.

Ich habe abgesehen von den materiellen Geschenken, je im Wert von ungefähr 30Rand, also ca. 2€ noch für jeden der Mädels einen Slam geschrieben, der ihre Persönlichkeit ein wenig beschreibt. Diese vier sind alle sehr unterschiedlich geworden und je nachdem, wann sie gezogen werden, werde ich diese auch hier mitteilen. Leas und Silvanas sind bereits geöffnet wurden.





Der Slam für Lea:

Es noch zu toppen, 
das wär schwer.
Unmöglich trifft es mehr.
Fallen, stolpern, wackeln, schneiden,
Brechen, stürzen, suchen, leiden,
Lachen, taumeln, schreien, meiden,
Rutschen, straucheln, vergessen, weinen.

Wahrscheinlich würdest du's verneinen.
Ist es leicht ein Tollpatsch zu sein?


















Der Slam für Silvana:

Wo Leben dich reißt,
die Tide dich zwingt.
Kämpfen noch kämpfen heißt
und Kampf dir den Erfolg bringt.

Wo Felsen herausragen,
dich Wellen hinaustragen.
Spannung dich trägt
und du dich erhebst.

Wo Wasser dich umspielt,
dich liebkost und dir droht.
Technik kleiner ist,
als das Gefühl von dem, was dich umgibt.

Wo das Meer dir was erzählt, 
dir zuhört, dich verdreht.
Was dir mal wichtig war,
wird nun vom Wind verweht.

Das Surfen bringt dich runter,
fast wie im gleichen Zug.
Es puscht dich, macht dich munter,
kriegst einfach nicht genug. 






Samstag, 5. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen 1.0

Ich habe hier in Südafrika angefangen Gedanken in kleinere und größere Poetry Slams, Verse, Oden und Gedichte zu verfassen.

Ich weiß noch nicht, was ich damit machen werde und ob ich damit weitermache, aber ich habe mich entschieden einige Auszüge dieser kleinen Werke hier mit euch zu teilen.
Diese könnt ihr weiterhin unter den Toppics "Wenn Gedanken fließen" finden.


Aus: "Sei mal Meer"

[...]
& wenn wir dann ankommen, ohne Angst und vollgepackt-
mit einem Rucksack der 80kilo wiegt und das Leben leichter macht.

Vielleicht & nur vielleicht können wir dann sehen, was das Leben für uns hat
und entdecken wie man weiterhin, möglichst viele Fehler macht.
Um das Leben zu verstehen, um zu sein wie die Flut.

Lass mal gehen, lass mal schweben,
lass man singen, sporteln, weinen.
Lass uns was reißen, woran wir uns erinnern.
Lass uns unser Leben leben, ab von allen Regeln, Werten, Normen
für ein ganzes Jahr lang teilen.

Denn wer will schon die Möwe sein,
die sich treiben lässt vom Meer?
Sei mal selber mehr als Meer und zeig der Welt, ohne das Wesentliche zu Vergessen,
dass du es bist, den sie nicht schwerlich vermissen.

Sei der Ozean, mach es dir klar.
Sei verrückt, benebelt taub.
Spar dir ab heute nichts mehr auf.
Sei mal nicht nur für dich selber da.

Genieße Zeiten, Liebe, Leben, fern vom Trott der Alltagszeit.
Zeig den deinen, wer du bist und halt dich selber nicht mehr klein.
[...]
Doch wir sind auf einer Reise.

Auf der größten, mit den Größten,
ab vom Schuss in tiefen Landen.
Sei mal du - lass dich nicht treiben.
Sei der, der antreibt ohne zu verweilen.
Gib dir selbst die Chance
& fang an diese Momente zu teilen.

& wenn du dann zurückblickst auf ein Jahr ohne Familie.
Gibt es dort - das wirst du spüren
eine Neue und offene Türen.
Orte, die dir was bedeuten
und dich fühlen lassen:

Wir haben gelebt - 
    wir sind der Ozean, das Meer.
Die See und die Gezeiten -
                         und ja!
              Wir wollen noch viel mehr!       


Ferienprogramm an der A.W. Barnes


In der letzten Woche haben wir das Ferienprogramm in der A.W. Barnes Primary School durchgeführt. Wir haben für jeden Tag die Altersstufen und bis zu vier Aktionen verschiedenen Stationen in und um die Schule stattfinden sollten.
Allerdings haben wir als wir am Dienstag in der Schule ankamen schnell gemerkt, dass das so nicht ganz funktioniert. Das Problem, welches sich uns stellte war, dass viel zu wenig Kinder da waren. Von erwarteten 100-150 Kindern waren gerade einmal 20 da.
Dieses Problem hängt damit zusammen, dass der Transport zur Schule bzw. die Schulbusse monatlich bezahlt werden müssen. Offiziell endet die Schulzeit hier zwar erst Mitte Dezember, aber viele Familien können sich den Transport für Dezember einfach nicht mehr leisten.
Drum haben wir unsere Aktionen spontan sehr heruntergeschraubt und so mit den Kinder, von denen die meisten sehr nah an der Schule wohnen und daher zu Fuß kommen konnten, das Ferienprogramm durchgeführt.

Facepainting, Drachen bauen, die Schulwand gestalten, Holzmalerei, Parcours, Weihnachtskarten basteln und Stunden mit viel Musik beherrschten die folgenden Tage. Und trotz der geringen Teilnehmerzahl hatten wir alle unfassbar viel Spaß und haben ein paar Ferientage von Langeweile ferngehalten.

Mein Duderstadt-Schmetterling

Spiderman liegt sehr im Trend




Holzmalerei

Zudem haben wir die Wand in der Schule fertiggestellt, die das Thema der 20jährigen Partnerschaft zwischen dem Eastern Cape und Niedersachsen nocheinmal aufgreift und die Bedeutsamkeit dieser Verbindung deutlich macht.

Die Brandseeschwalbe


Das stolze Pferd





Freitag, 4. Dezember 2015

Vorbereitungen und der erste Abschied

Laternen für die Parade - aus alten Konservendosen
In der letzten Woche haben wir uns hier in sämtliche Vorbereitungen gestürzt.
Zum einen sind wir dabei, das Ferienprogramm an der A.W. Barnes Primary School vorzubereiten, zum anderen fand am Samstag das "Benefit X-mas Cavalo Horse Festival" auf der Cavalo Stables Farm statt. Dieses Reitturnier mit mit anschließendem Weihnachtsmarkt und vielen weiteren Aktionen wie, einer Laternenparade, Tombola, Kinderschminken, Dressurreiten und Braai, wurde von vielen Sponsoren rund um East London unterstützt und alle Einnahmen des Tages gehen direkt an das ELCYCC, inbegriffen natürlich das Kinderheim und den Glen Stella Campus.
Im Voraus haben speziell Lea und ich uns um Preise und Sachspenden, sowie um Teile der Verpflegung gekümmert.



Aber auch im Kinderheim gab es einiges zu tun. So haben wir zum Beispiel für die Laternenparade Laternen aus alten Konservendosen gebastelt und um die 1000 Kekse gebacken, die später auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden. Ebenso, wie die selbst gehäkelten Mützen.
Samstagvormittag waren alle Freiwilligen aus East London zur Stelle, um die letzten Vorbereitungen auf der Farm abzuschließen. Derrick und Siphelele hatten wir auch dabei, diese beiden nahmen nämlich am Turnier teil. Ganz zum Schluss, nach dem Dressurreiten und dem Pas de deux wurde es für uns ernst. Zuerst waren Derrick und ich dran. Ich glaube ich war fast ein bisschen nervöser als er. Derricks Part war auf dem Pferd zu setzen, sich auf den Ritt zu konzentrieren und vor allem die Körperhaltung wurde bewertet. Ich hingegen führte die Friesenstute Janna durch den Parcour mit vielen Manövern und passend zur weihnachtlichen Musik, was anfangs gar nicht so leicht war.
Aber letztendlich waren wir drei ein eingespieltes Team und es hat alles gut geklappt. Wir haben gemeinsam den zweiten Platz belegt und darauf war besonders Derrick mächtig stolz. Lea und Siphelele belegten mit Janna sogar den ersten Platz.


Die letzten Absprachen vorm großen Ritt


Und nach diesem aufregenden Vormittag ging der Tag erst richtig los. Nach einer kurzen Mittagspause holten wir alle Kinder aus dem Childrenshome ab und nahmen sie mit zur Farm. Sie hatten unheimlich viel Spaß, über den Weihnachtsmarkt zu schlendern und den Pferden im Stall einen Besuch abzustatten. Besonders für die Kleinen war die Begegnung mit Pferden absolutes Neuland und umso beeindruckender war es zu sehen, dass sie keinerlei Angst vor ihnen hatten. Wenn man bedenkt, dass einige der Pferde drei mal so groß sind wie sie selber, ist das wirklich bemerkenswert. Eigentlich hatte ich zusammen mit Leslie die Facepainting Station, als aber alle Kinder geschminkt waren, bestand meine Aufgabe weitgehend darin die Kleinsten hoch zu heben, damit sie Janna streicheln konnten. Janna ist sowohl zum Therapiereiten als auch im generellen Umgang mit Kindern sehr gut geeignet. Sie spürt die Unsicherheit der Kinder und steht ganz still, wenn die Kinder sich ihr nähern. Sie lässt auch mal ein kleines Ziepen an der Mähne gekonnt über sich ergehen und ist sehr geduldig, wenn das Hufe auskratzen mal länger dauert, als erwartet.
Genauso gerne, lässt sie sich von den Kindern aber auch mit Streicheleinheiten und vielen Karotten verwöhnen.
Beim Striegeln packen alle mit an

Das Besondere bei der sogenannten "Hippotherapie" ist außerdem, dass sich durch die langsamen Bewegungen des Pferdes auch der gesamte Bewegungsapparat der Kinder einpendeln muss. Besonders Menschen mit Behinderungen fällt es dadurch leichter, ihren eigenen Körper zu spüren, da die Bewegungen des Pferdes auf Becken und Wirbelsäule übertragen werden. So werden Verkrampfungen gelöst, die gesamte Haltung verbessert und das Gleichgewichtssystem trainiert.
Aber auch das Verantwortungsbewusstsein der Kinder wird in unseren wöchentlichen Treffen auf der Farm immens gefördert. Es verlangt den Kindern einiges ab, Janna selbstständig von der Koppel in den Stall zu führen. Verständlich, wenn man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, dass fünf Köpfe größer und über eine halbe Tonne schwerer ist, als man selbst.

Wir beendeten den Tag mit einer Tombola, einem St. Martins Schauspiel, vielen kleinen und großen Gewinnern und einem kleinen Braai. Und natürlich wurden auf der Rückfahrt viele der restlichen Kekse an unsere fleißigen kleinen Helfer verteilt.
Wir haben eine große Summe an Spendengeldern für das ELCYCC eingenommen und ich möchte mich bei jedem bedanken, der zum Gelingen dieses Tages beigetragen hat.
Ganz besonders bei meinen WG-Mädels! Ohne eure Unterstützung, Motivation und die Lust am gemeinsamen Tun wäre dieser Tag nicht zu dem geworden, was er war.
                                                        Danke! Danke! Danke!


In dieser Woche wurden Lea und ich daran erinnert, wie viel uns unsere Kinder im Childrenshome jetzt schon bedeuten. Asakhe erzählte uns am Anfang der Woche, dass er für immer nach hause darf. Hier wird das "Go home for good" genannt. Wir freuten uns unheimlich für unseren zehnjährigen Pausenclown und organisierten gemeinsam mit den Aunties und den Kindern eine kleine Farewell Party.
Diese legten wir bereits auf den Dienstag, das wir auch Anastasia und Wendy verabschiedeten. Diese beiden haben das Alter erreicht, in dem sie das Childrenshome aus freien Stücken verlassen können.
Es gab Cupcakes für alle, ein paar kleine Lieder, Geschenke und dicke Umarmungen.
Der letzte Tag war für Asakhe am Freitag geplant, also blieb noch genug Zeit zum persönlichen Verabschieden. Zumindest dachten wir das, Als wir aber Donnerstagnachmittag am Kinderheim ankamen erzählte uns Ntosh als erstes, dass Asakhe bereits abgeholt wurde und er das Home morgens für immer verlassen hat. Und hinzufügte sie direkt: "Don't cry" - "Nicht weinen" Dafür war es allerdings etwas zu spät. Also hatte ich innerhalb von zehn Sekunden fünf Kinder um mich rum, die mich umarmten, gemeinsam mit mir weinten und mich trösteten. Lea ging es da sehr ähnlich.
In diesem Moment ist mir bewusst geworden, wie sehr mir die Kinder bereits ans Herz gewachsen sind und gleichzeitig wie sehr die Kinder und die Aunties mich in ihre kleine Familie aufgenommen haben. Auntie Fundiszwa sang, während sie mich umarmte ein afrikanisches Lied, indem es darum geht, dass man nicht weinen soll, sondern in allem das Gute sehen soll.
Und genauso kann ich diesen Abschied von Askakhe auch beschreiben. Ich und die Kinder werden in unheimlich in der Dynamik der Gruppe vermissen. Er war der Pausenclown, der Checker, der Umarmungen einheimsende, der Nachdenkliche, der Fürsorgliche, einfach unser Asakhe. Aber genauso sehr freue ich mich für ihn, dass er in seine Familie zurück durfte und nun hoffentlich ein Leben im Kreise seiner Lieben vor sich hat.

Mach's gut Kleiner & vergiss' uns nicht! ♥

Sonntag, 22. November 2015

Weihnachtskonzert



Am Samstag war es dann soweit. Das Weihnachtskonzert fand statt.
Der Erlös dieses Abends ging dieses Jahr an das DJ Sobey Altersheim und wurde zudem von den "Hawks", dem Bikerclub von East London mit Spenden unterstützt.
Da Lea und ich bei diesem Konzert mit dem A.W. Barnes Primary Schulchor auftraten haben wir uns es nicht nehmen lassen, uns eine Choruniform auszuleihen, um somit perfekt in die Gruppe zu passen. Mit ungefähr 20 Mädchen eröffneten wir das Konzert mit drei Songs, von denen wir zu Beginn nur eins kannten und geprobt hatten. Die anderen beiden lernten wir ganz schnell und spontan innerhalb von 15 Minuten von unseren Siebtklässlern unmittelbar vor dem Auftritt. Und da die Südafrikaner sich ja zu jedem möglichen Moment tänzerisch ausdrücken gehörten zu den zwei neuen Liedern auch Bewegungen, die es einzustudieren galt. Außer uns traten noch der Chor der Stirling High School und der Frauenchor der Parkside auf.
Am Ende sangen wir mit allen drei Chören und weiteren Musikern des Abends ein "Glory Hallelujah", hierzu wurde das Licht ausgemacht und Stück für Stück wurde die Halle mit Kerzen erhellt. Jeder Besucher hatte eine Kerze dabei und so entstand bei Publikum und allen Teilnehmern das erste vorweihnachtliche Gefühl des Jahres.
Insgesamt wurden an dem Abend über 16.000R also umgerechnet ca. 1080€ gespendet.





Donnerstag, 19. November 2015

Große Erfolge und Besuch aus Deutschland

Ende jeden Jahres ist es auf dem Glen Stella Campus zur Tradition geworden ein gemeinsames Outing, also einen Ausflug mit den Kindern der Pre-School und der Krippe zu machen. Also planten wir gemeinsam mit Auntie Olive einen Ausflug in den Zoo von East London. Hier konnten Lea und ich sehr gut einen Teil unserer Spendengelder einbringen. Es wurde Verpflegung eingekauft, Transport organisiert und dann ging es schließlich letzten Freitag los. Wir starteten um neun Uhr auf dem Glen Stella Campus und fuhren mit 20 Kindern, Auntie Olive, Joseph und allen East-London Mädels in den Zoo. Große Faszination war bei den Kleinen zu beobachten, aber auch eine Menge Respekt. Besonders vor den Löwen und den Schimpansen. Besonders bestaunten die Kinder auch die Pfauen. Diese ließen sich nämlich nicht lumpen sehr oft ihr prächtiges Federkleid zu präsentieren. Wir machten einen langen, gemeinsamen Spaziergang durch den Zoo und es blieb genug Zeit für eine große Pause auf dem riesigen Spielplatz und für ein ausgiebiges Picknick. Alle Kinder powerten sich so richtig aus und auf dem Weg zurück gab es kein Kind was noch seine Augen offen halten konnte.
Auch in der folgenden Woche sprachen die Kinder noch völlig fasziniert von den Erlebnissen dieses Tages. Sie haben ihn in vollen Zügen genossen.





Am letzten Samstag waren Lea und ich mit den Judokindern aus dem Childrenshome bei einem Tournament. Jeden Dienstagabend trainieren sie eineinhalb Stunden im JudoClub von East London, wo wir sie hinbegleiten und je nach Bedarf auch unterstützen. Also machten wir uns am Samstagmorgen gut vorbereitet in aller Früh auf nach Lillyfontain, ca. 30km von East London entfernt. Drei der sechs Kinder traten zum Freundschaftswettkampf an. Bevor es losging wurden die Kinder gewogen und je nach Gürtelfarbe in ihre Wettkampfsklasse eingeteilt. Darauf folgte eine gemeinsame Aufwärmphase mit allen Teilnehmern. Als es dann ernst wurde waren unsere drei Jungs ganz schön aufgeregt, gaben uns ihre Gürtel zum verwahren, holten sich ihre letzten motivierenden Worte ab und suchten sich dann einen Platz auf der Matte. Das ganze Tournament dauerte ungefähr zwei Stunden, in denen Lea und ich jubelten was das Zeug hielt, ab und zu ein paar Stärkungen verteilten und dem Treiben gespannt folgten. Die drei Mädels, die wir außerdem mitgenommen hatten, unterstützten unsere drei Jungs ebenso laut wie Lea und ich. Sie hatten sichtlich Spaß daran ihre Teamkollegen anzufeuern und die erzielten Erfolge der drei Jungs gaben ihnen ein Stückchen Mut sich zu entscheiden beim nächsten Tournament selbst teilzunehmen.
Unsere drei Gewinner holten einmal die Gold- und zwei Mal die Silbermedaille. Und sie waren sichtlich stolz auf sich! Und wir waren es ebenfalls. Es folgten noch ein paar Gewinnerfotos und anschließend eine von guter Laune geprägte Rückfahrt mit Muffins, Musik und Austauschen über die einzelnen Kämpfe.
Die Kinder so zu sehen, tut gut. Wir haben sie bei ihren Erfolgen begleitet und unterstützt. Wir haben mit ihnen an sie geglaubt und letztendlich gemeinsam gewonnen. Wir haben einen unglaublich schönen Tag mit vielen Erinnerungen gewonnen, der ohne den Sport nicht möglich gewesen wäre.

Am Samstagnachmittag waren wir bei Brett, unserem Mentor hier vor Ort zum Braai eingeladen. Und zwar zu einem besonderen Anlass. Zwei der Mitarbeiter unserer Entsendeorganisation, des ASC Göttingen von 1846 e.V. sind angereist, um sich selbst einen Eindruck von unserer Arbeit und den Projekten vor Ort zu machen. Zusammen mit den Freiwilligen aus Berlin hatten wir Zeit, Ingo und Daniel von unseren bisherigen Erfahrungen, Erfolgen und auch Sorgen zu erzählen und einfach ein paar entspannte, gemeinsame Stunden miteinander zu verbringen.
Am folgenden Dienstag wurden wir außerdem von Brett, Daniel und Ingo am Kinderheim besucht, um ihnen das Haus und die Neuerungen bezüglich Bio Digester und Solarzellen zu zeigen und ihnen unsere Arbeit vor Ort näher zu bringen. Mit den Kindern haben wir zum Abschluss dieses Besuches ein paar unserer Akrobatik-Figuren gezeigt, an denen wir nachmittags fleißig mit ihnen arbeiten.
Nach Applaus, Lob und Abschiedsworten verließen die drei das Kinderheim.
Anschließend ging ich gemeinsam mit Derrick ins Haus, um ihm bei seinen Hausaufgaben zu helfen. Nach getaner Arbeit konnten wir beide dann den anderen nach draußen folgen, um noch eine Runde mit spazieren zu gehen und ein paar neue Kunststücke mit den Springseilen zu üben. Ntosh kann jetzt mit Kreuzung der Seile springen und ist mächtig stolz auf diesen Erfolg.

Vor ein paar Minuten haben Lea und ich gemeinsam zu Mittag gegessen. Allerdings mussten wir uns etwas zurückhalten, da wir noch Platz für einen Nachtisch brauchen. Wir werden in einer guten halben Stunde von den Jungs abgeholt und ins Kinderheim gebracht. Dort werden wir dann einen Obstsalat mit den Kindern machen. Auch mit dem im eigenen Garten angepflanzten Gemüse versuchen wir so oft es geht, eine gesunde Ergänzung zum täglichen Essen anzubieten. Die Kinder sind hierbei sehr motiviert mitzuhelfen und gemeinsam entwickeln wir neue Ideen, was wir aus Obst und Gemüse außerdem noch zaubern können. Zurzeit wachsen im Garten Tomaten heran. Jeden Tag werden an diesen die Veränderungen beobachtet und gespannt abgewartet, bis sie genießbar sind und verarbeitet werden können. Das gemeinsame Kochen bereitet den Kindern unheimlich viel Spaß und wenn alle mit anpacken schmeckt das Essen umso besser. 

Alle helfen mit! :)


Futter für den Bio-Digester und leckerer Obstsalat




Am Samstag werden Lea und ich zusammen mit den Chören der A.W. Barnes Primary School und der Sterling High School an einem Benefiz-Weihnachtskonzert teilnehmen.
Jeden Mittwoch nehmen wir hierzu vor Unterrichtsbeginn an den Chorproben teil.
Wir sind schon sehr gespannt, wie das wird. Ich werde berichten.. J

Mittwoch, 11. November 2015

Von Wasser, Braii und Dankeschöns

In der letzten Woche haben Lea und ich unsere ersten Schwimmstunden in den siebten Klassen gegeben. Wir haben uns mit der ersten Klasse getroffen und sind gemeinsam durchs Township zum Pool gewandert. Dort haben wir den Eintritt bezahlt und den Jugendlichen anschließend erklärt, was wir diese Woche mit ihnen vorhaben. Da wir wirklich keine Ahnung hatten, wer und ob es Schüler gibt die ansatzweise schwimmen können, haben wir sie erst einmal drei Runden um den Pool gejagt und anschließend jeden Einzelnen eine Bahn “schwimmen“ lassen. Von 20 Kindern konnten in der Regel um die fünf bis sechs Kinder schwimmen. Diese hat Lea sich geschnappt und mit ihnen die Kraultechnik vertieft. In der Zwischenzeit habe ich mit den Anderen eine Art Wassergewöhnung gestartet und sie mit Hilfe eines Schwimmbrettes, den Beinschlag für die Kraultechnik üben lassen. Das Schwimmbrett gab den Jugendlichen mehr Sicherheit und zudem war es so möglich, sich erst einmal auf einen Teil des Bewegungsablaufes zu konzentrieren. Auf Englisch war das gar nicht so leicht zu erklären. Daher habe ich sie sich am Rand aufstellen lassen, um mich zunächst bei den geplanten Bewegungen zu beobachten.
Es gab einige wirkliche Naturtalente, allerdings auch ein paar Schüler, denen man die Angst vorm Wasser bzw. vorm Untergehen sehr angesehen hat. Bei diesen habe ich dann direkt im Wasser Hilfestellung geleistet und sie bei jeder Bahn unterstützend begleitet. Am Ende der Stunde konnten tatsächlich alle Jugendlichen einen persönlichen Erfolg vermerken. Sie hatten sichtlich Spaß, sich im  Wasser ohne Angst fortzubewegen und selber zu spüren, wie sie mit den richtigen Bewegungen vorwärts kommen. In Südafrika ertrinken jedes Jahr eine Menge Kinder, weil sie nie gelernt haben richtig zu schwimmen. Daher ist unsere Aufgabe im Schwimmunterricht sehr wichtig und präventiv.
In der zweiten Klasse dieses Tages gab es außerdem einen Jungen, mit einer Gehbehinderung. Er wird den 15minütigen Weg zum Schwimmbad jedes Mal von drei anderen Jungs der Klasse getragen. Mit einer kompletten Selbstverständlichkeit, die Lea und mich Lächeln ließ. Die Klassen haben einen sehr engen Zusammenhalt und es gibt keine Kinder, die ausgeschlossen werden. Dieser Junge hatte ebenfalls mit Hilfe eines Surfbrettes unglaublich viel Motivation sich im Wasser zu bewegen. Er besitzt ein sehr gutes Körpergefühl und weiß sich super einzuschätzen. Während eines kurzen Leerlaufes habe ich mit ihm am Beckenrand ein paar Übungen gemacht und ihn anschließend mit zwei weiteren Schülern wieder aus dem Wasser gezogen.
Wir hatten tolle drei Schwimmstunden, die jeweils mit einem großen Dankeschön unsererseits für die Disziplin endeten und mit vielen Glückwünschen für die bevorstehenden Examina, die in der folgenden Woche für die Siebtklässler anstehen. 
An diesem Vormittag habe ich mir meinen ersten südafrikanischen Sonnenbrand geholt. Und dieser hatte es in sich. Die ständige Mischung zwischen Sonne und Wasser war wohl etwas zu extrem.


Am letzten Freitag hatten wir hier mit 32°C, den bisher wärmsten Tag hier und haben diesen direkt mit den Kindern im Kinderheim gebührend zelebriert. Wir haben Wasserbomben präpariert und mit diesen ein Wurftunier veranstaltet. Bei den Vorbereitungen stellte Lea in unserem Badezimmer fest, dass sie die Kunst des Wasserbombenbefüllens überhaupt nicht beherrscht und überließ mir, nachdem sie eigentlich komplett nass war, die Aufgabe. Da nach dieser Aktion noch nicht alle Kinder nass waren, haben wir direkt noch eine Wasserschlacht hinten dran gehängt. Wir haben die mitgebrachten  Wasserpistolen und übrigen Wasserbomben verteilt und die Teams aufgelöst. Ab diesem Augenblick hieß es: Jeder gegen jeden!
Durch dieses Motto waren wir nach zehn Minuten Wasserschlacht alle komplett durchnässt. Und als die eingeplante Wasserration leer war, fielen wir uns alle lachend in die Arme, schossen noch schnell ein paar Erinnerungsfotos und schickten die Kinder zur Bathtime ins Haus. Das schreit eindeutig nach Wiederholungsbedarf.



Am folgenden Samstag haben wir East London Mädels mit allen Kindern einen großen Braii am Childrenshome veranstaltet. Also haben wir den großen Grill vom Glen Stella Campus ausgeliehen, Fleisch, Brötchen und alles weitere eingekauft und dann konnte es losgehen. Einer der Nachbarn des Kinderheims hatte ein paar Tage vorher Geburtstag und so haben wir diesen Tag auch als kleine Geburtstagsfeier genutzt und ihn direkt als Grillmeister eingestellt. Während das Holz auf dem Grill herunterbrannte, haben wir Mädels uns in die Küche gestellt und mit ein paar Kindern aus frisch geerntetem Salatköpfen, Möhren und Zwiebeln einen Salat gemacht. Zuletzt standen wir mit neun fleißigen Helfern in der Küche. Und auch für den Abwasch gab es schon Freiwillige.
Das gemeinsame Essen genossen alle sehr. Für die Kinder war es eine kleine Besonderheit am Kinderheim so ein Fest zu feiern. Zudem schaffen sie es selten aufgrund der unterschiedlichen Schulzeiten und Termine, alle gemeinsam zu  essen.
Nach dem Essen blieb noch etwas Zeit und Ntosh schleppte ganz spontan ein paar Wasserfarben an und bemalte damit alle Kinder. Auch Lea und ich wurden nicht verschont und wir müssen sagen, sie hat wirklich Talent. Wir werden diese Aktion sicher in unser Ferienprogramm mit aufnehmen.



Im Moment sind wir hier in East London eifrig dabei, das Ferienprogramm für den Glen Stella Campus und die Schulen zu planen. Wir haben schon einige Ideen, die es materiell und erweiternd zu füllen gilt. Dazu gehören zum Beispiel: Face painting, T-shirts einfärben, Tanzworkshop, Holzfiguren bemalen, Drachen bauen und steigen lassen und viele viele Ideen mehr.
Beim Verwirklichen dieser Ideen helfen mir hier sehr die Spenden, die ich vor meiner Ausreise gesammelt habe! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen Spendern bedanken! Wir können Dank eurer und Ihrer Hilfe hier tolle Aktionen auf die Beine stellen und direkt dort helfen, wo es nötig ist!


                       Tausend Dank!!

Dienstag, 27. Oktober 2015

20 Jahre Partnerschaft

Hinter uns hier in East London liegt eine anstrengende, aber genauso aufregende Woche.
Da dieses Jahr die Partnerschaft zwischen dem Eastern Cape und Niedersachsen sich zum zwanzigsten Mal jährt wurde eine große Jubiläumsreise unternommen. Für eine knappe Woche reisten Politiker, unter anderen auch der Minister für Umwelt Stefan Wenzel an und zelebrierten diese Verbindung mit allerlei Veranstaltungen und öffentlichen Empfängen.
Da unser freiwilliges Jahr hier im Eastern Cape direkt mit dem Landessportbund und somit auch mit dem Land Niedersachsen zusammenhängt hatten wir Freiwilligen die Chance unsere Projekte zu präsentieren. An der A.W. Barnes Primary School organisierten wir gemeinsam mit der Hilfe der Freiwilligen aus Coffee Bay und Port Alfred einen Sportsday für die Kinder unserer drei Einsatzschulen. Dabei gab es mehrere Stationen, an denen die Kinder Sportarten ausprobieren konnten, sich auspowern und einfach Spaß haben konnten. Es gab Fußball, Handball, Badminton und Triathlon. Bei der Triathlon-Station mussten die Kinder natürliche alle drei dazugehörenden Sportarten ausführen. Also bekamen sie für das Schwimmen Schwimmbrillen auf, mussten ihren Kopf dann in einen Eimer Wasser stecken und ordentlich Blasen erzeugen, wurden dann auf einem Fahrrad, mit mal mehr und mal weniger Hilfe, bis zum Ende der Markierung geschoben und anschließend durften sie noch eine Strecke laufen. Der Spaß an diesem Tag kam wirklich nicht zu kurz. Zwischendurch reiste die niedersächsische Delegation an und konnte einen kleinen Eindruck von unserer Arbeit vor Ort mit den Schulklassen bekommen. Hier und da gab es Zeit für ein kleines Gespräch mit den Politikern und Vertretern des Landes Niedersachsen. Alle Teilnehmenden waren begeistert von dieser ersten, großen Aktion, die wir auf die Beine gestellt hatten. Am Ende des Sportsdays bekam jedes Kind ein Lunchpaket, eine Teilnehmer-Urkunde und ein T-shirt. Nach diesem Tag voller Elan und Motivation hatten die Kinder sich dies mehr als verdient.

Anschließend gab es eine Feier im Childrenshome, bei der Lea und ich ein paar tragende Rollen hatten.
Der Besuch des Childrenshome ist deshalb so besonders, da der Bio Digester (Biogasanlage) und die Solar penals (Solarzellen) mit den Geldern des Landes Niedersachsen angeschafft wurden. Die Vertreter hatten also an diesem Tag die Chance genau zu sehen, wo ihr Geld ankommt und wie sehr es gerade den Kindern und Aunties im Kinderheim das Leben erleichtert. Das warme Wasser und die Benutzung des Gasherdes wird dadurch gewährleistet und entlastet das East London Child and Youth Care Centre finanziell sehr. Zusätzlich lernen die Kinder etwas über Umweltbildung und verstehen anhand von alltäglichen Arbeiten, wie zum Beispiel den Digester zu "füttern", wie nachhaltiges Leben funktionieren kann.
Für dieses Event, das bisher größte im Kinderheim, wurde das Haus mit Spendengeldern von Innen und Außen komplett neu gestrichen und einige Dinge wurden repariert.
Es gab ein großes Festzelt, ein paar Reden, viele interessante Gespräche mit Politikern und den Vertretern, ein paar kleine Showacts der Kinder, die wir vorher mit ihnen einstudiert hatten, und vor allem ein wirkliches Gefühl der Verbundenheit.
Ich glaube zu sehen, wo und dass Hilfe direkt ankommt ist einer der Hauptgründe gewesen, warum die Teilnehmenden so ergriffen und berührt von dem Tag waren.

Der Umweltminister Stefan Wenzel hat in seiner Rede einen tollen Vergleich für das Nachspüren echter Verbundenheit gefunden. Die Brandseeschwalbe.


Die Brandseeschwalbe lebt während des Sommers an der deutschen Nordseeküste in Niedersachsen. Im September macht sich der Zugvogel auf nach Südafrika ins Eastern Cape.
Inzwischen ist dieser Vogel zum Symbol des Botschafters zwischen den beiden Regionen geworden.
Er ist in beiden Gebieten beheimatet und schafft somit einen tollen Vergleich für die bestehende Partnerschaft.

Wir Freiwilligen, insbesondere Lea und ich trugen mit einem Video über unsere Arbeit im Kinderheim und die Mitarbeit am Bio Digester zum Programm des Tages bei.
Durch die enge Verbundenheit zum Land Niedersachsen mit unserem Freiwilligendienst wurde auch mir persönlich die Bedeutsamkeit für diese Reise deutlich und uns allen wurde für unsere Arbeit vor Ort sehr eindringlich und ehrlich gedankt.

Am Ende des Tages aßen wir mit den Kindern zu Abend und begannen anschließend gemeinsam das Festzelt abzubauen. Ich weiß nicht woran es lag, aber diese zwei Stunden sind bisher die tollsten der ganzen Zeit im Kinderheim gewesen. Alle haben mit angepackt, nebenbei haben wir viel gesungen, Fotos gemacht und gemeinsam herum "geblödelt". Das waren ein paar ganz tolle Momente, die ich einfach nicht besser beschreiben kann.


Dienstag, 20. Oktober 2015

Zum ersten Mal am Meer

In der letzten Woche hatten Lea und ich in der Krippe nur drei Kinder, da zwei der LittleOnes krank waren und da wir ja inzwischen sehr in Spontanität geübt sind, haben wir die drei Kleinen warm eingepackt und haben mit ihnen ihren ersten Ausflug zum Strand unternommen.
Am BonzaBay angekommen ahnten die Kinder noch nicht, was ihnen bevorsteht. Bis zum Wasser sind es einige 100m am Strand entlang. Wir haben also erst einmal alle unsere Schuhe ausgezogen und unseren Füßen Entspannung im Sand gegönnt.
Ich glaube, dass dieser erste Kontakt für die Kinder mit dem Meer überhaupt nicht greifbar war. Bisher hatte sie keiner mit zum Strand genommen und um zu verstehen, wo wir waren, dazu sind sie einfach noch zu klein.
Diese Vorstellung wurde aber sicher um einiges greifbarer, als die Wellen zum ersten Mal begannen, ihre Füße bis zu den Knöcheln zu umspielen. Nach einem ersten, kurzen Impuls von Panik und Tränen, fingen die drei an, das Spiel mit den Wellen zu genießen. Zwar klammerten sie sich immer noch an uns fest, aber sie wurden zusehend entspannter und hinterließen ihre nassen Minifußspuren im Sand.
Wir konnten den Kindern ansehen, wie sehr sie diese sensomotorische Erfahrung genossen und förmlich in sich aufsogen.
Wir gingen noch ein wenig am Strand spazieren und machten uns schließlich zurück auf den Weg zum Auto, zwischendurch blieben die drei immer wieder stehen und schauten grinsend zurück. Nach einer Frühstückspause beim LifeSavingPoint fuhren wir zurück zum Kinderheim und zum Campus.
Gnobi schlief auf dem Rückweg ein und auch Kasimla war nicht mehr in der Lage alleine aus dem Auto zu klettern. Also folgte nach unserem aufregenden Ausflug direkt der Mittagsschlaf in den Units.










Ich persönlich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie es war, als ich das erste Mal am Meer war. Aber immerhin hab ich seit diesem Erlebnis wieder eine Idee, wie es gewesen sein könnte.














Die Sache mit dem Planen..

Heute hatten wir Mädels hier in East London einen sehr aufregenden Tag, der fast zu 100% von unserem eigentlichen Tagesplan abwich.
Wir sind an diesem Samstagmorgen ganz entspannt gemeinsam aufgestanden, haben in Ruhe gefrühstückt, eine Einkaufsliste für später geschrieben und den Tagesplan aufgestellt.
Dieser sah wie folgt aus: Beacon Bay Kinder vom Glen Stella Campus abholen, zu einem Reittunier fahren, dort gemeinsam einen spannenden Tag verbringen, die Kinder zurückbringen ins Kinderheim, Einkaufen und den Tag ausklingen lassen.
Soweit der Plan.

Als wir auf dem Glen Stella Campus ankamen, wurden wir von allen Kindern sehr begeistert begrüßt und wir nahmen uns eine Weile Zeit, um hier und da einen kleinen Plausch zu halten und die Beacon Bay Kinder zusammenzutreiben. Als wir nach einem der ältesten Mädchen (N.) fragten, sagten uns die anderen Kinder, dass sie in der Unit sitzt und weint. Sie war auf dem Play Ground hingefallen und hatte sich wohl das Knie verletzt. N. ist keines der Kinder, dass bei jeder Kleinigkeit weint. Eigentlich ist sie sehr taff. Da schon eine deutliche Schwellung am Knie zu beobachten war begannen wir sofort das Knie zu kühlen und besprachen mit den Aunties den weiteren Plan. Das Problem war, dass es zu dieser Zeit keinen Transport auf dem Campus gab, aber allen klar war, dass N. zum Arzt muss. Also fuhren Leslie und ich mit der Auntie und N. ins Krankenhaus, während Lea und Silvana sich mit sechs Kindern auf den Weg zum Reiten machten.
Nach über einer halben Stunde Fahrt zum Krankenhaus saß N. in einem Rollstuhl, ihre Anamnese wurde aufgenommen und dann hieß es erstmal warten und Geduld haben.
Die Notaufnahme in der wir saßen, hatte keinen separaten Eingang für die Krankenwagentransporte, diese wurden zwischen Wartezimmer und Behandlungsräumen direkt durch geschoben.
Das Krankenhaus wirkte hygenisch und das Personal sichtlich engagiert, aber es ist trotzdem nicht damit zu vergleichen, was wir in Deutschland gewohnt sind. Dies heißt aber nicht, dass es negativ zu bewerten wäre. Es ist an die Bedürfnisse der Patienten angepasst und es geht mehr um Genesung als um Wohlfühl-Atmosphäre. Interessant war außerdem das System, nach dem die Reihenfolge der Patienten ausgewählt wurde. Es gibt drei verschiedenfarbige Aufkleber, die bestimmen, wer wann drankommt. Diese Aufkleber werden nach der Anamnese auf die Mappen der Patienten geklebt, um ihre folgende Behandlung zu begleiten. Rot für dringend, Orange für mäßig-dringend, Grün muss warten, bis alle roten und orangen Aufkleber dran gekommen sind.
Dieses System funktioniert relativ gut und ist zudem an die Notwendigkeit zur Behandlung gekoppelt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Notaufnahme von zwei Polizisten bewacht.
Nach vier Stunden warten in der Notaufnahme war N. endlich dran und konnte behandelt werden.



Ihre Kniescheibe war bei dem Sturz rausgerutscht und hat den Schmerz verursacht. Eine Bandage und ein paar Tage das Bein nicht zu stark belasten war die ärztliche Anweisung.
Auf dem Weg zurück ins Kinderheim durfte N. die Musik bestimmen und konnte auch endlich wieder lachen. Leslie und ich waren einfach nur froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und die Auntie war uns unendlich dankbar für den Transport und die Begleitung an diesem Tag.
Im Kinderheim trafen wir dann auch Lea und Silvana wieder, die nach dem Reiten ein spontanes Tennistunier im Garten veranstaltet haben.
Nochmals bedankten sich die Aunties und N. bei uns und wir fuhren nach einem langen, etwas zu aufregenden Tag nach hause. Fürs Einkaufen war es inzwischen zu spät und zum Kochen hatte keiner mehr Lust. Also gingen wir gemeinsam was Essen und tauschten uns noch einmal über den Tag aus.


Man kann jeden Tag so gut wie nur möglich durchplanen..
                                                                                         
                                                             ..man darf nur nicht vergessen spontan zu bleiben!



Sonntag, 11. Oktober 2015

Roadtrip

Ende September hatten wir in Areena unser erstes Seminar. Dort haben sich alle Freiwilligen des ASC Göttingen von 1846 das erste Mal nach dem letzten Vorbereitungsseminar in Deutschland wieder getroffen. Es wurden viele Eindrücke ausgetauscht und gemeinsame Erfahrungen geteilt. Vielen von uns ist es in den ersten Wochen sehr ähnlich ergangen und es tut gut zu hören, dass wir trotz dessen, wir nicht alle an einem Ort in Südafrika unseren Freiwilligendienst verrichten, doch viele gleiche Dinge erleben. Während wir mit Informationen überflutet wurden und Präsentationen vorbereiteten und vorstellten blieb allerdings auch Zeit für gemeinsame Aktionen. Wir hatten zwar sehr schlechtes Wetter – das schlechteste welches wir bisher hier hatten.. 3 Tage Regen –  aber das hat uns nicht davon abgehalten aus diesen Tagen das Beste zu machen. Wir sind zu einer sehr frühen Wanderung aufgebrochen und haben dabei Abbey getroffen, die sehr zutrauliche Giraffe vom vorherigen Samstag, haben eine Kanutour im strömenden Regen gemacht mit einer anschließenden Schlammschlacht und gemeinsame Abende mit sehr viel Musik verbracht. Sehr wenig Schlaf und Kälte hielten uns jedoch nicht ab sehr viel Spaß zu haben und diese viel zu kurzen drei Tage für möglichst viel Austausch zu nutzen. Das nächste Seminar wird von Ende November bis Anfang Dezember stattfinden. Da hoffen wir dann auf besseres Wetter.


Am Samstag nach dem Seminar sind wir fünf East London Mädels zu unserem ersten Roadtrip aufgebrochen. Wir haben aufgrund der Schulferien ein paar freie Tage, die es zu nutzen galt. Also haben wir uns ein Auto gemietet, unsere Sachen gepackt und sind zu einem kleinen Abenteuer aufgebrochen. Den ersten Tag haben wir dann in der Nähe von Port Elizabeth in Uitenhagen verbracht und zwischendurch so viele Küsten-Meer-Strand-Stops wie möglich gemacht. Am Sonntag haben wir die anderen Freiwilligen in P.E. besucht, dort unsere Sachen abgeladen und den Tag wieder überwiegend am Strand verbracht. Dabei kamen wir am „AfricanMarket“ vorbei, der ähnlich aufgebaut ist wie ein Flohmarkt, haben viele Fotos gemacht und mit herrlichem Seeblick unser Mittagessen genossen. Anschließend sind wir zu einem nahegelegenen Leuchtturm gefahren, unter dem der komplette Asphalt durch Mosaikkunstwerke ersetzt war. Dies wurde 2010 zur Fußballweltmeisterschaft gestaltet und ziert seitdem den Platz, auf den man bis zum Meer schauen kann. Nach diesem Stück Kultur sind wir aufgebrochen nach Jeffreys Bay, wo wir drei Nächte geblieben sind. Unsere Unterkunft glich der Aufmachung eines Segelschiffes und die Hausmutter hatte viele Ausflugtipps für uns. Am ersten vollen Tag in JBay haben wir ersteinmal die Shoppingpassage mit den vielen Surfer-Outlets unsicher gemacht und dabei einige Schnäppchen ergattert. Nach einem schnellen Mittagessen haben wir den restlichen Tag wieder am Strand verbracht. Mit Jogging, Surfen und purer Entspannung bis zum Sonnenuntergang.

Am Dienstag und somit dem letzten Tag in Jbay sind wir sehr früh aufgestanden und haben einen Ausritt am Strand gemacht. Mit etwas Reiterfahrung habe ich ein sehr schnelles Pferd zugewiesen bekommen und bin mit ihm nach einigen Anläufen fröhlich am Meer entlang getrabt und galoppiert. Wir sind durch Dünen und nahegelegene Flüsse geritten und haben dabei viele unglaublich schöne Momente geteilt. Silvana saß zum Beispiel zum ersten Mal in ihrem Leben auf einem Pferd und war sehr begeistert von dieser Aktion.
Am Nachmittag blieben die tierischen Erlebnisse auch nicht aus. Wir haben am St. Francis Haven eine Whale-watching Tour gemacht. Das war unbeschreiblich und es ist fast unmöglich für mich dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Wir sind aus dem Hafen raus, am Sharkpoint vorbei und sind dort zu allererst ein paar Seehunden und Robben begegnet, die sich auf den Klippen versammelt hatten oder im Hafen unter den Yachten aufhielten. Anschließend hat Tim, unser Guide, von den umliegenden Fischerbooten Anweisungen bekommen, wo sich im Moment Wale aufhalten. Das war die reinste Hetzjagd und wir mussten über eine halbe Stunde Ausschau halten, bis wir die ersten Fontänen gesehen haben. Drei Wale haben sich uns regelmäßig gezeigt und sich schließlich mit einem Wink ihrer riesigen Schwanzflosse in die Tiefe verabschiedet.
Ein wenig später stießen wir auf zwei Buckelwale, die sich regelmäßig aus dem Wasser sprangen und wie zur Begrüßung mit ihren Seitenflossen auf die Wasseroberfläche klatschten. Wir waren diesen atemberaubend schönen Meeresgiganten sehr nah. Nur 15 Meter waren sie von unserem kleinen Boot entfernt und bescherten uns einen wundervollen Anblick. Mit was für einem Anmut diese Kolosse aus dem Wasser stiegen ist wirklich nicht zu fassen. Über zwanzig Minuten konnten wir dieses Schauspiel beobachten und es fiel uns sehr schwer uns loszureißen. Nach diesem Erlebnis war ich einfach nur selig und nichts konnte mir, trotz des extremen Wellengangs, das Grinsen aus dem Gesicht wischen.
Als Tagesabschluss sind wir zum Sonnenuntergang an den zweitsüdlichsten Punkt Südafrikas gefahren, haben viele Bilder gemacht und den Ausblick genossen. Nach dem Abendessen haben wir noch kurz die Freiwilligen in JBay besucht und einen gemütlichen Abend miteinander verbracht.

Am Mittwoch haben wir JBay dann verlassen und sind in den Addo-Elephant-Park gefahren. Dort leben neben vielen weiteren Savannenbewohnern über 600 Elefanten in ihren Erden. Wir haben viele Herden auf unserem Weg durch den Park angetroffen. Faszinierend wie eng diese großen Tiere zusammenleben und sich gegenseitig beschützen, beispielsweise bei der Überquerung einer Straße. Dabei werden die kleinsten in die Mitte genommen und so sicher auf die andere Seite gebracht. Elefanten sind ja dafür bekannt ein starkes Sozialverhalten zu haben und diese Situation hat dies sehr eindrucksvoll gezeigt.
Übernachtet haben wir an diesem Abend in Wolwefontain in einem schnuckeligen Bed&Breakfast, indem der Hausvater uns zum Frühstück herrliche Brötchen gebacken hat.

Am Donnerstag sind wir dann weitergefahren nach Graaf Reinet, der viertältesten Stadt Südafrikas und haben dort bei kuscheligen 30°C die Kirche und das Rathaus besichtigt, bevor wir dann in unsere letzte Unterkunft aufgebrochen sind. Diese lag mitten im Camdebo-Reservat, zwei Stunden Fahrt ab von der Hauptstraße. In dieser Halbwüste haben wir auf der Farm von Herman in einem gemütlichen Haus, direkt an einem See voller Schildkröten übernachtet. Umgeben von wilden Pferden, Kühen und Springböcken haben wir so die letzte Etappe unseres Roadtrips genossen. Wir haben unser Essen über dem offenen Feuer gekocht und uns auf das einfachste Leben ab von Straßenlärm und Alltag besonnen. Am Freitagmorgen hat Herman mit uns eine Wanderung zum Wasserfall gemacht. Der Weg dorthin war die reinste Klettertour und sehr anstrengend. Allerdings hat die Aussicht und das Ziel alle Anstrengung wieder gut gemacht. Wir sind direkt an den Felsen entlanggeklettert und haben schließlich unter dem Wasserfall, der in einen kleinen Fluss mündet geduscht. Das war die perfekte Abkühlung nach dieser Aktion und zudem der perfekte Abschluss unseres achttägigen Roadtrips. Auf dem Rückweg bzw. auf dem Abstieg haben Lea und ich uns beide etwas verletzt, aber auch das gehört dazu. Wir sind beide von lockeren Steinen abgerutscht und uns somit unsere ersten Südafrika-Narben gesichert, die uns jetzt sicher immer an diesen Ausflug erinnern werden. Das Motto ist: „Einfach alles immer schön positiv sehen!“
Nach einem letzten gemeinsamen Abend im Camdebo-Reservat am offenen Feuer und mit viel Musik haben wir uns am nächsten Morgen mit einem Abstecher zum „Valley of Desolation“ auf den Weg nachhause gemacht.
Der Roadtrip hat unsere Mädelsgruppe noch enger zusammenwachsen lassen und sich absolut gelohnt. In jeglicher Hinsicht.


Sonntag, 27. September 2015

Endlich vollständig & Safari

Nun sind schon fünf Wochen rum und ich frage mich wo die Zeit geblieben ist. Inzwischen habe ich mich hier mehr als gut eingelebt. Der Tagesablauf ist geregelter, an den Linksverkehr und die neuen Verkehrsregeln haben wir uns gewöhnt, das Wetter wird von Tag zu Tag besser und seit Montag sind wir auch endlich vollständig. Mit dem zweiten Auto vor Ort ist es mit inzwischen acht Freiwilligen um einiges leichter die Einsatzstellen und Nachmittagsprojekte anständig zu timen.
Als wir Lea vom Flughafen abgeholt haben waren wir natürlich gemäß der „Africantime“ genau fünf Minuten zu spät. Die Wiedersehensfreude war sehr groß! Die letzte Woche haben wir dann also viel damit verbracht ihr East London und alles was für uns Freiwilligen dazu gehört zu zeigen. Unsere gemeinsamen ersten Arbeitstage haben wir beide genossen. Zusammen sind wir einfach viel flexibler und es macht so viel Spaß. Am ersten Tag in der Krippe haben wir zusätzlich und sehr spontan die Pre-School alleine geschmissen. Also waren wir mit ungefähr 20 Kindern plus unserer vier LittleOnes draußen auf dem Play-Ground und haben bei schönstem Wetter die gemeinsame Zeit genossen und herumgetobt was das Zeug hält. 





Auch die Kinder im Kinderheim sind froh nun zwei bleibende Volontäre zu haben auf dessen Anwesenheit sie sich verlassen können. Außerdem wird es zu zweit einfacher Ausflüge zu planen und auch der Sicherheitsaspekt ist so besser bedacht.
Wir haben im Kinderheim begonnen aus kleinsten Stoffresten, die uns gespendet wurden, Patchwork-Kissen herzustellen. So lernen die Kinder also gerade zu nähen und haben mit viel Motivation und Geduld bald ihre eigenen ersten Handarbeiten erstellt. Auf die Ergebnisse bin ich sehr gespannt! Am Samstag haben wir sehr früh den Geburtstag von Derrick und Nkosikhona gefeiert. Mit Muffins, Donuts, Scoobie-Doo-Bändern und „Viel Glück und viel Segen-Gesang“ schlugen wir im Kindeheim auf, weckten schnell Ntosh & Hanna und dann wurde gemeinsam gefeiert. Die beiden Geburtstagskinder haben sich sehr über ihre Geschenke gefreut und gemeinsam haben wir ein paar Scoobie-Doo-Techniken ausgetauscht und fleißig Bänder geknüpft. Das war ein toller Vormittag! Ich halte es besonders am Geburtstag der Kinder für besonders wichtig ihnen zu zeigen, dass es Menschen gibt, die sich freuen, dass es sie gibt und die ihnen ehrliche und aufrichtige Anerkennung schenken, ohne dass sie Leistungen zeigen müssen. Es ist einfach schön, dass es sie gibt und daher sollte dieser Tag besonders gewürdigt werden. Sehr schön war auch, dass alle freiwilligen Mädels uns begleitet haben. Das war eine wirklich tolle Aktion. 

Auf dem Gelände des Kinderheims gibt es eine hauseigene Biogasanlage, die das Kinderheim mit Gas versorgt. Dazu gibt es zwei riesige unterirdische Wassertanks, in die wir unseren Biomüll seit Neustem entsorgen, um sie zu „füttern“. Der Biomüll sinkt dann nach und nach zu Boden und vermodert kontrolliert. Nach ungefähr drei Wochen bildet sich das Gas, welches dann durch unterirdische Rohre in die Küche geleitet wird. Dieser Prozess stinkt zwar etwas, gewährleistet aber eine enorme Energie- und Kosteneinsparung. Zudem gibt es seit einiger Zeit einen Garten mit selbst gepflanztem Gemüse und Kräutern. Dieser Garten steht in direkter Verbindung mit der Biogasanlage und kompostiert sich praktisch selbst. Dazu haben wir vor Kurzen ein Seminar gemacht, um diese Ressourcen optimal nutzen zu können. Des Weiteren verfügt die Anlage über Solarzellen auf dem Dach und einen Regenwasseraufbereiter. Dieses System kommt dem sehr geringen Budget des Childrenshome sehr zu Gute. 

Am 24. September ist hier in Südafrika „Heritage Day“, also Nationalfeiertag. An diesem Tag dürfen alle Kinder in traditioneller Kleidung in die Schule kommen und ihre Schuluniform zuhause lassen. Die verschiedenen Stile aus verschiedenen Kulturen und Religionen waren wunderhübsch anzusehen. Allerdings war es nicht so leicht darin Sport zu machen. Daher haben wir eine Fotosession veranstaltet und Spiele gespielt, bei denen man sich nur mäßig bewegen musste. Wir hatten mit allen drei Klassen unheimlich viel Spaß und es blieb Zeit für kleine gemeinsame Gespräche und das Erlernen der ersten deutschen Wörter. 











Lea und ich haben dabei noch eine Lea und noch eine Linda kennengelernt und natürlich auch gemeinsam ein Foto gemacht.









Da hier ja nun das Wetter von Tag zu Tag besser wird, wird dementsprechend jede freie Minute genutzt um gemeinsam etwas zu unternehmen. Also waren wir in den letzten Tagen surfen, haben den Sonnenaufgang am Strand bewundert, waren im Lion- und im Mpongo-Park, treiben Sport und entdecken die Umgebung.
Beim Sonnenaufgang am Sonntag Morgen ist nicht weit von der Küste ein Wal aus dem Wasser gesprungen! In diesem Moment ging ein heimlicher Traum von mir in Erfüllung! Dieser Moment hat mir den Atem geraubt und mir ein Highlight beschert, welches ich sicher nie wieder vergessen werde. Wir nehmen an, dass es ein Glattwal war, da man diese an East Londons Küste am häufigsten sichten kann. Danach konnten wir beobachten, welchen Weg er zurück ins Meer gewählt hat, da alle paar Minuten eine Fontäne in die Luft stieg. 



In den Parks konnten wir allerlei Tiere in freier Wildbahn beobachten. Der Park ist 3500 Hektar groß und verfügt über viele verschiedene Ebenen. Mit unserem 8seater konnten wir selber durch den Park fahren und Ausschau nach den Tieren halten. Das war unheimlich spannend und teilweise wirklich atemberaubend! Wir haben Zebras, Giraffen, Gnus, Antilopen, Hippos, Blasböcke, Löwen, Geparden, Tiger, Erdmännchen, Schlangen, Krokodile, Warane,  Strauße, Affen, Schildkröten, Hasen,  Warzenschweine und Pfauen gesehen. Von den Elefanten und Rinos waren leider nur die riesigen Hinterlassenschaften mitten auf den Wegen zu sehen. Aber wir werden sicher noch einen Ausflug in diesen wunderschönen Park machen und weiter darauf hoffen welche zu entdecken.  Am Tag danach haben wir eine zweistündige Quadtour gemacht. Das war teilweise wirklich tricky und wir fuhren nicht selten in die Büsche oder Seen. Der Weg war sehr abwechslungsreich, steinig und mit extremen Steigungen versehen. Also waren Adrenalinstöße vorprogrammiert. Wir hatten so viel Spaß gut gepaart mit einem Hauch Nervenkitzel. Zudem haben wir nebenbei auch wieder Wildtiere beobachten können und eine sehr aufdringliche, freundliche Giraffe getroffen. Sie heißt Abbey und liebt es von den Besuchern gekrault und gestreichelt zu werden. Ganz besonders hat sich diese enorm große und so hübsch anzusehende Tier in Micha verliebt. Wir nehmen an, wegen seines Bartes! …






Nach einer Weile hat sie uns dann aber doch wieder gehen lassen und wir konnten unsere Tour fortsetzen. Nach zwei Stunden höchster Konzentration waren wir dann alle sehr geschafft und haben uns zum Abschluss noch ein Eis gegönnt. Unsere Rückfahrt verzögerte sich etwas, da eine sehr große Schildkröte, die wir unmöglich wegtragen konnten unser Auto umrundete.







Das Zusammenleben in der WG gefällt mir immer besser. Die Mädels sind alle sehr entspannt und es vergehen keine zehn Minuten in denen wir nicht gemeinsam lachen! Unseren großen Garten nutzen wir inzwischen für Workouts und natürlich zur Entspannung in ein paar freien Minuten.





Mittwoch, 16. September 2015

In den letzten Wochen hat sich hier viel getan und ich habe sehr viel Neues erlebt.
Seit Kurzem habe ich eine feste Aufgabe für die Vormittage gefunden. Ich betreue nun täglich, außer Mittwochs, vier „LittleOnes“, also vier Kleinkinder, die noch nicht alt genug für den Kindergarten sind. Drei Jungs: Kisumla, Miso und Gnobi & ein Mädchen: Leaslumla.
Diese Aufgabe erfüllt mich sehr und ist natürlich auch sehr nah an meinem Berufsbild orientiert. Meine LittleOnes sind zwischen zwei und drei Jahren alt und sind noch sehr am Anfang ihrer englischen Sprachentwicklung. Die Verständigung funktioniert trotzdem super.
Die Aunties (die zuständigen Hausmütter) sind dankbar für jede Hilfe und freuen sich über einen kurzen Schnack am Morgen, wenn ich die Kleinen aus ihren Units abhole.
Untergebracht sind die Kinder in verschiedenen Units auf dem „Glen Stella Campus“. Dort leben hauptsächlich Waisenkinder in Familiengruppen zusammen. Auf dem Gelände gibt es zudem einen eigenen Kindergarten (die Pre-School), der von Auntie Olive betreut wird.
Letzte Woche habe ich meine Gitarre mitgenommen und gemeinsam mit den Kleinen gesungen und herumgeklimpert. Pure Begeisterung!
Auch Knete war ihnen bis letzter Woche gänzlich unbekannt und nachdem wir geklärt hatten, dass man Knete wirklich nicht essen kann, egal wie gut sie auch riecht, begannen wir gemeinsam die ersten Formen zu kneten. Gerade die Förderung der Feinmotorik ist bei den LittleOnes besonders wichtig, da sie andersweitig nicht spezifisch gefördert werden.



Mittwochs mache ich an der A.W. Barnes Primary School den Sportunterricht mit den siebten Klassen. Dutchball (Völkerball) und eins der von mir mitgebrachten Spiele (Alaska) sind dort bisher am beliebtesten. Auf Englisch ein neues Spiel zu erklären ist gar nicht so leicht. Aber das Erklären mit Händen und Füßen liegt mir. Die Siebtklässler sind auf der Primary School die Abschlussklassen und haben unendlich viel Motivation zur Bewegung. Meine grüne Trillerpfeife ist daher schnell meine neue, beste Freundin geworden.
Zum Abschluss habe ich in den letzten Stunden den „Banana-Song“ angeleitet. Ich war überrascht, wie gut dieser bei den ältesten Schülern ankam. Wir haben ihn dann direkt umgedichtet zum „Potatoe-Song“. Die südafrikanischen Kinder und Jugendlichen bewegen sich auf eine komplett andere Art als die Kinder, mit denen ich bisher gearbeitet habe. Es scheint, als drücken sie ihre Lebensfreude durch musische Bewegung und Tanz aus. Jede Bewegung ist rund und geht direkt in die nächste über und selbst die Jungen besitzen einen sehr gekonnten Hüftschwung. Daher bieten sich diese Mitmach-Singspiele gut als Auflockerung oder Opener an.
Da ich mittwochs die erste Stunde frei habe, bin ich durch Zufall auf eine der Chorstunden gestoßen. Der Sohn des Schulleiters leitet diese Chorstunden und lud mich ein, zu bleiben. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen! Ich wurde direkt mal in den 1. Sopran gesteckt und habe zwei neue Lieder gelernt. Wunderbar. Dort werde ich nun jeden Mittwoch eine Stunde mitmachen. 



Nachmittags im Kinderheim gibt es jeden Tag unterschiedlich viel zu tun. Die Aktionen gehen von; bei den Hausaufgaben helfen, über spazieren gehen, Fußball oder andere kleine Spiele spielen, die Kinder zum Squash, Judo zum Strand oder zur Farm fahren bis hin zum Befüllen der Biogasanlage. Demnächst wollen wir gemeinsam ein neues Projekt beginnen. Die Kinder sind sehr daran interessiert Armbänder selber zu knüpfen. Und da ich noch einige Techniken im Kopf habe, passt dies ganz prima.

Die Autosituation ist inzwischen mit zwei Autos um einiges entspannter und macht es uns möglich, so viele Nachmittagsprojekte wie möglich wahrzunehmen! Darunter zählen; zwei Fußballprojekte, ein Handballprojekt, Reittherapie, Triathlon und bald wahrscheinlich noch Rudern und Paddeln. Also gibt es eigentlich keinen Nachmittag, der nicht verplant ist.

Ab dem 22.September sind wir endlich vollzählig. Lea, also meine Projektpartnerin ist endlich 18 Jahre jung geworden und darf nun auch ihr Jahr beginnen. Ich freue mich sehr auf sie und bin gespannt auf die gemeinsame Zeit. Bisher habe ich die Arbeit auf dem Glen Stella Campus, im Kinderheim und den Sportunterricht alleine bewerkstelligt. Gemeinsam haben wir allerdings noch viel mehr Möglichkeiten und können hoffentlich unsere Ideen teilen und erweitern.
Das WG Leben sagt mir bisher sehr zu. Wir sind eine bunt gemixte Truppe und kommen wahrscheinlich auch gerade deswegen sehr gut miteinander aus. Wir lachen viel gemeinsam und arbeiten Hand in Hand. Die Unterschiede machen Spaß und geben die Chance eigene Meinungsbilder in Frage zu stellen und sich selbst neu kennenzulernen.
In unserer Freizeit versuchen wir so viel wie möglich zu unternehmen und gemeinsam die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Wir haben beispielsweise schon einen südafrikanischen, katholischen Gottesdienst besucht, waren so oft es geht am Strand, probieren neue Speisen und gehen gemeinsam ins Fitnessstudio. Wir versuchen uns so gut wie es geht in die Community zu integrieren und ich werde sicher demnächst noch von meinen anderen neuen Erfahrungen dahingehend berichten.







Ich werde hier auf meinem Blog keine Bilder der Kinderheim und Glen Stella Kinder einstellen. Dies ist aus rechtlichen Gründen nicht gestattet. Ich versuche aber trotzdem, alles so anschaulich und bildreich wie möglich zu gestalten.