Montag, 21. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen 2.0

Die Adventskalendertürchen sind fast alle geöffnet und meine Geschenke wurden alle schon gelost. Somit kann ich nun die letzten beiden Slams veröffentlichen.
















Der Slam für Tomke:

Immer wieder ist es die Musik,
die dich in deiner kleinen Welt umgibt.
Gefühle, die dich treiben
und sich in Melodie mit dir vereinen.

SOPRAN spielt nicht die erste Geige,
Textsicherheit geht gerne mal zu Neige.
ALT gibt dir keinen Halt,
wirkt manchmal wie verstrahlt.
BASS lässt dich träumen,
so manchen Anstand mal versäumen.
TENOR flüstert dir ins Ohr,
spielt dir deinen eigenen Takt vor.

Zusammen sicher unschlagbar.
Die Musik & Du? 

                                    - Ein Traumpaar-

War sicher vorher noch keines wie ihr da.




Der Slam für Leslie:

Immer gerade heraus,
ohne Umschweife sprichst du es aus.
Reden, ohne über Konsequenzen nachzudenken,
mehr Ehrlichkeit kann man einem Menschen nicht schenken.

Vielleicht nicht immer ein Kompliment,
aber auf jeden Fall besser,
wenn man das Kind direkt beim Namen nennt.

So klein - 
und doch so hoch gebaut.
So zart - 
und doch so laut.

Wenn man dich fragt,
dann weiß man;
woran man bei dir ist
& das ist geil, man!













Freitag, 18. Dezember 2015

Holiday Program ELCYCC & Support der besonderen Art

In dieser Woche haben wir das Ferienprogramm auf dem Glen Stella Campus durchgeführt. Da die Jungs im Moment auf ihrem Roadtrip sind haben wir beide Autos zur Verfügung, was uns die Organisation enorm erleichtert. So schnappten wir uns also jeden Tag die sieben Kinder aus dem Kinderheim, die während der Ferien nicht die Möglichkeit haben nach hause zu fahren und fuhren zum Glen Stella Campus. Für jeden Nachmittag haben wir eine andere Aktion für die Kinder geplant. Zusätzlich haben wir die Möglichkeit in den Pools der Merrifield School kleine Schwimmstunden abzuhalten. Wir teilten uns also auf und jeden Tag gingen zwei von uns mit einer kleinen Gruppe schwimmen, während die anderen drei auf dem Campus das Programm durchführten. Dies war besonders für unsere ganz kleines ein sehr besonderes Erlebnis. Nach einer kalten Dusche setzten wir uns mit den beiden erst einmal an den Beckenrand und plantschten fleißig mit den Füßen im Wasser herum. Anschließend nahmen wir einige Hände voll Wasser und gewöhnten sie so langsam an die Wassertemperatur. Miso hatte überhaupt keine Angst und war direkt voll motiviert ins Wasser zu springen. Daher fiel es Kasimla wahrscheinlich auch um einiges leichter sich ins Wasser zu trauen. Kasimla ist ein Junge, der viel weint und sich besonders in Situationen in denen er Angst hat mit Gewalt wehrt. Silvana schnappte sich Miso und ich holte mir Kasimla ins Wasser. Am Anfang hielt er sich wie ein kleiner Klammeraffe an mir fest, aber nach und nach entspannte er sich immer mehr. Ich hielt ihn vor mir und ging langsam rückwärts durchs Wasser, sodass er sehen konnte wo es hingeht. Nach einigen Runden entspannte sich sein Griff auf meinen Schultern und er begann fast wie von selbst seine Beine auszustrecken und zu bewegen. So glitt er durchs Wasser und fing an diese sensomotorische Erfahrung zu genießen. Zwischendurch machten wir eine kleine Pause am Beckenrand, um erneut mit den Beinen im Wasser zu planschen, bis uns das Wasser ins Gesicht spritze. Die beiden wollten danach unbedingt wieder ins Wasser. Wir hatten also definitiv den Spaß an der Bewegung im Wasser geweckt.
Als wir nach dieser letzten Runde wieder aus dem Wasser gingen waren die beiden von Euphorie nur so durchströmt. Sie lachten und sprangen wie aufgeladen herum.
Als die beiden nach einer kalten Dusche und abgetrocknet am Beckenrand standen kam eine sehr heftige Windböe auf, die den Großteil unserer Sachen in den großen, tiefen Pool wehten.
Also zog ich meinen Badeanzug fix wieder an und tauchte unseren Sachen hinterher. Und auch die beiden Kleinen fanden diese Aktion unendlich lustig. Sie bekamen sich vor Lachen gar nicht mehr ein. Aber Silvana und mir ging es nicht anders.
Nachdem die Sachen dann ausgewrungen waren machten wir uns gemeinsam auf den Rückweg. Ein tolles Erlebnis, welches wir auf jeden Fall wiederholen müssen!

Montag:
Facepainting
Dienstag:
Holzfiguren bemalen
Mittwoch:
Zahngesundheitstag
Donnerstag & Freitag:
Batik - Tshirts einfärben


Fleißige Künstler

Batiken


Im Laufe der Woche sprachen wir viel mit Fundiszwa, einer der Aunties im Kinderheim und bemerkten schnell, dass sie etwas bedrückt. Irgendwann begann sie zu erzählen, dass in ihrer Familie in letzter Zeit viele Dinge passiert sind, die sie sehr beschäftigen und bewegen. Innerhalb der Woche finden viele Gedenkfeiern für verstorbene Verwandte statt. Allerdings ist es ihr unter der Woche nicht möglich, das Kinderheim zu verlassen bzw. frei zu bekommen. Zusätzlich hat Lindi, eine der Maids im Moment Urlaub.
Am Samstag findet die Gedenkfeier für ihre Mutter statt und als Lea und ich ihr anboten an diesem Tag das Kinderheim zu übernehmen, brach sie in Tränen aus und fand kaum Worte uns zu danken. Für Lea und mich war es mehr als selbstverständlich sie zu unterstützen. Fundiszwa ist im Kinderheim unsere engste Person, unsere Vertraute. Wir können bei allen Fragen, Sorgen und Anliegen zu ihr kommen und sie ist ehrlich interessiert an unserem Wohlbefinden und unserem Leben. Wir waren sogar schon zu einer traditionellen Feier in ihrer Familie eingeladen. Sie integriert uns so gut es geht in alle kulturellen Kontexte und wir können unheimlich viel miteinander lachen.
Keine Frage also, dass wir sie vertreten.
Nach einer Menge Umarmungen ließen wir eine überglückliche Fundiszwa im Kinderheim zurück.
Und Lea und ich begannen direkt den Spaßtag mit den Kindern zu planen.


Donnerstag, 17. Dezember 2015

2. Seminar & Tomkes Geburtstag




In der letzten Woche fand unser zweites Zwischenseminar in Areena statt. Wieder trafen sich dort alle 36 Freiwilligen des ASC46, um sich an fünf gemeinsamen Tagen über die bisherigen Erfahrungen auszutauschen.
Neben Präsentationen, Regeln, Erfolgen und dem Setzen neuer Ziele gab es bei herrlichstem Wetter genug Zeit für Gruppenaktionen rund um das Riverside Resort.
Unter anderem gingen wir erneut paddeln und veranstalteten ein PoolBilliard-Kicker-Tischtennis-Airhockey-Turnier.



Das Highlight der Gruppenaktionen war mit Abstand die Wanderung am Donnerstagmorgen. Bei herrlichstem Sonnenschein trafen wir uns um kurz vor sieben und starteten unseren Fun-Walk. Wir kletterten leere Bachläufe herunter und kamen nach dieser kurzen Kletterpartie am Fluss an. Einige Stellen waren, trotz dass die Tide sehr niedrig war fast unmöglich zu begehen, ohne ins Wasser zu treten oder gar zu fallen. So entschieden sich einige von uns spontan den Weg durch das Wasser zu wählen, entledigten uns unserer Schuhe und Socken und sprangen in den Kwelera-River. Wir schwammen einige hundert Meter den Fluss hinauf und robbten, teilweise etwas unelegant, wieder aus dem Wasser, um unseren Hike fortzusetzen. Nach einem sehr durchnässten Gruppenfoto ging es ein langes, letztes Stück den Abhang wieder hinauf. Durch das dichteste Geäst, feuchtes Dickicht, eine Menge Palmengewächse und hier und da ein Seil zum heraufziehen. Nach dieses Anstrengung kamen wir erledigt, aber glücklich am Aussichtspunkt an und freuten uns alle sehr auf das Frühstück und viel Wasser!
Sich morgens direkt gemeinsam auszupowern gibt dem Tag viel Potenzial perfekt zu werden.
Aber es gab auch traurige Situationen während des Seminares. Wir mussten und zum Beispiel von Lars verabschieden. Lars König war unser Mentor hier vor Ort und der erste aus SA, den wir bei der Entsendefeier im Juni kennen lernten. Besonders durch die Reittherapie und die enge Zusammenarbeit mit seiner Frau Nicole war er gerade uns East London Freiwilligen sehr verbunden. Lars war unter anderem auch der Vertreter des Landes Niedersachsen hier im Eastern Cape, also trafen wir ihn auch bei vielen öffentlichen Veranstaltungen und Empfängen. Er hat viel im Hintergrund für uns gerissen und hatte immer ein offenes Ohr für uns.
Wir Freiwilligen verabschiedeten uns von ihm mit einem kleinem Scrapbook, welches ich mit Hanna organisierte. Gemeinsam holten wir viele Ehemalige ins Boot und sammelten Anekdoten, Sprüche, Dankesworte und eine Menge an gemeinsamen Erinnerungen ein. Wir füllten das kleine Büchlein mit Fotos, Worten des Abschieds und der Dankbarkeit, dass ihn hoffentlich an seine Zeit in SA, beim ASC46 und vor allem an die Arbeit mit den Freiwilligen erinnern wird.
Nach einer Menge Umarmungen, Tränen und rührenden Worten stellten wir uns zu einem Tunnel auf. Diesen musste Lars mit geschlossenen Augen passieren und wir Freiwilligen ließen unsere Gedanken fließen und teilten ihm beim passieren das mit, was wir an ihm zu schätzen gelernt haben.
So verließ eine wichtige Vertrauensperson das Mentorenteam und wir sind sehr gespannt, wer seinen Platz im neuen Jahr einnehmen wird.
Am 12.Dezember feierten wir Tomkes 19. Geburtstag. Wir hatten den ganzen Tag durchgeplant und vorbereitet und starteten am Samstagmorgen mit Pancakes, Geschenken und Oreotorte in den Tag.



Anschließend fuhren wir erneut nach Areena, wo wir eine Beautyanwendung im Spa reserviert hatten. So ließ sich Tomke eine gute Stunde mal so richtig verwöhnen und durchkneten. Wir anderen saßen derweil am Kwelera und genossen das herrliche Wetter.
Danach wollten wir eigentlich nach Chintsa fahren. Aber am Strand angekommen startete ein sintflutartiger Regenguss und wir machten uns schnell wieder auf den Weg nach East London. Zwischendurch war das Unwetter so schlimm, dass wir anhalten mussten und abwarteten, bis wir wieder etwas sehen konnten. So schnell wie das schlechte Wetter gekommen war, verabschiedete es sich auch wieder. Und so konnten wir bei Sonnenschein und einer lauen Brise doch noch unser geplantes Picknick am Strand begehen. Neben einer Menge Obst gab es eine selbstgemachte Quiche und Saft aus improvisierten, zerschnittenen Wasserflaschen.
Nach dieser Stärkung besuchten wir das Aquarium von East London, streichelten dort Pinguine, machten Schildkröten-Selfies und informierten uns über verschiedene Walarten.
Nach einer erneuten kleinen Stärkung fuhren wir abends ins Kino und sahen den letzten Tribute von Panem Film. Rundum also ein sehr perfekter Tag, dem Anlass gebührend.

Das Geburtstagskind in der Mitte



Schildkröten-Selfie





Wenn man den Kopf schief hält ist es ein atemberaubendes Bild!

Fütterung







Sonntag, 13. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen - Adventskalendar

Wir Mädels haben uns hier im Haus einen kleinen Adventskalendar  nach dem Wichtelprinzip zusammengestellt. Das heißt, jeder beschenkt einmal jeden und einmal die Gruppe. So kommen wir auf insgesamt 25 Geschenke und am 24. Dezember ziehen wir zwei mal.

Ich habe abgesehen von den materiellen Geschenken, je im Wert von ungefähr 30Rand, also ca. 2€ noch für jeden der Mädels einen Slam geschrieben, der ihre Persönlichkeit ein wenig beschreibt. Diese vier sind alle sehr unterschiedlich geworden und je nachdem, wann sie gezogen werden, werde ich diese auch hier mitteilen. Leas und Silvanas sind bereits geöffnet wurden.





Der Slam für Lea:

Es noch zu toppen, 
das wär schwer.
Unmöglich trifft es mehr.
Fallen, stolpern, wackeln, schneiden,
Brechen, stürzen, suchen, leiden,
Lachen, taumeln, schreien, meiden,
Rutschen, straucheln, vergessen, weinen.

Wahrscheinlich würdest du's verneinen.
Ist es leicht ein Tollpatsch zu sein?


















Der Slam für Silvana:

Wo Leben dich reißt,
die Tide dich zwingt.
Kämpfen noch kämpfen heißt
und Kampf dir den Erfolg bringt.

Wo Felsen herausragen,
dich Wellen hinaustragen.
Spannung dich trägt
und du dich erhebst.

Wo Wasser dich umspielt,
dich liebkost und dir droht.
Technik kleiner ist,
als das Gefühl von dem, was dich umgibt.

Wo das Meer dir was erzählt, 
dir zuhört, dich verdreht.
Was dir mal wichtig war,
wird nun vom Wind verweht.

Das Surfen bringt dich runter,
fast wie im gleichen Zug.
Es puscht dich, macht dich munter,
kriegst einfach nicht genug. 






Samstag, 5. Dezember 2015

Wenn Gedanken fließen 1.0

Ich habe hier in Südafrika angefangen Gedanken in kleinere und größere Poetry Slams, Verse, Oden und Gedichte zu verfassen.

Ich weiß noch nicht, was ich damit machen werde und ob ich damit weitermache, aber ich habe mich entschieden einige Auszüge dieser kleinen Werke hier mit euch zu teilen.
Diese könnt ihr weiterhin unter den Toppics "Wenn Gedanken fließen" finden.


Aus: "Sei mal Meer"

[...]
& wenn wir dann ankommen, ohne Angst und vollgepackt-
mit einem Rucksack der 80kilo wiegt und das Leben leichter macht.

Vielleicht & nur vielleicht können wir dann sehen, was das Leben für uns hat
und entdecken wie man weiterhin, möglichst viele Fehler macht.
Um das Leben zu verstehen, um zu sein wie die Flut.

Lass mal gehen, lass mal schweben,
lass man singen, sporteln, weinen.
Lass uns was reißen, woran wir uns erinnern.
Lass uns unser Leben leben, ab von allen Regeln, Werten, Normen
für ein ganzes Jahr lang teilen.

Denn wer will schon die Möwe sein,
die sich treiben lässt vom Meer?
Sei mal selber mehr als Meer und zeig der Welt, ohne das Wesentliche zu Vergessen,
dass du es bist, den sie nicht schwerlich vermissen.

Sei der Ozean, mach es dir klar.
Sei verrückt, benebelt taub.
Spar dir ab heute nichts mehr auf.
Sei mal nicht nur für dich selber da.

Genieße Zeiten, Liebe, Leben, fern vom Trott der Alltagszeit.
Zeig den deinen, wer du bist und halt dich selber nicht mehr klein.
[...]
Doch wir sind auf einer Reise.

Auf der größten, mit den Größten,
ab vom Schuss in tiefen Landen.
Sei mal du - lass dich nicht treiben.
Sei der, der antreibt ohne zu verweilen.
Gib dir selbst die Chance
& fang an diese Momente zu teilen.

& wenn du dann zurückblickst auf ein Jahr ohne Familie.
Gibt es dort - das wirst du spüren
eine Neue und offene Türen.
Orte, die dir was bedeuten
und dich fühlen lassen:

Wir haben gelebt - 
    wir sind der Ozean, das Meer.
Die See und die Gezeiten -
                         und ja!
              Wir wollen noch viel mehr!       


Ferienprogramm an der A.W. Barnes


In der letzten Woche haben wir das Ferienprogramm in der A.W. Barnes Primary School durchgeführt. Wir haben für jeden Tag die Altersstufen und bis zu vier Aktionen verschiedenen Stationen in und um die Schule stattfinden sollten.
Allerdings haben wir als wir am Dienstag in der Schule ankamen schnell gemerkt, dass das so nicht ganz funktioniert. Das Problem, welches sich uns stellte war, dass viel zu wenig Kinder da waren. Von erwarteten 100-150 Kindern waren gerade einmal 20 da.
Dieses Problem hängt damit zusammen, dass der Transport zur Schule bzw. die Schulbusse monatlich bezahlt werden müssen. Offiziell endet die Schulzeit hier zwar erst Mitte Dezember, aber viele Familien können sich den Transport für Dezember einfach nicht mehr leisten.
Drum haben wir unsere Aktionen spontan sehr heruntergeschraubt und so mit den Kinder, von denen die meisten sehr nah an der Schule wohnen und daher zu Fuß kommen konnten, das Ferienprogramm durchgeführt.

Facepainting, Drachen bauen, die Schulwand gestalten, Holzmalerei, Parcours, Weihnachtskarten basteln und Stunden mit viel Musik beherrschten die folgenden Tage. Und trotz der geringen Teilnehmerzahl hatten wir alle unfassbar viel Spaß und haben ein paar Ferientage von Langeweile ferngehalten.

Mein Duderstadt-Schmetterling

Spiderman liegt sehr im Trend




Holzmalerei

Zudem haben wir die Wand in der Schule fertiggestellt, die das Thema der 20jährigen Partnerschaft zwischen dem Eastern Cape und Niedersachsen nocheinmal aufgreift und die Bedeutsamkeit dieser Verbindung deutlich macht.

Die Brandseeschwalbe


Das stolze Pferd





Freitag, 4. Dezember 2015

Vorbereitungen und der erste Abschied

Laternen für die Parade - aus alten Konservendosen
In der letzten Woche haben wir uns hier in sämtliche Vorbereitungen gestürzt.
Zum einen sind wir dabei, das Ferienprogramm an der A.W. Barnes Primary School vorzubereiten, zum anderen fand am Samstag das "Benefit X-mas Cavalo Horse Festival" auf der Cavalo Stables Farm statt. Dieses Reitturnier mit mit anschließendem Weihnachtsmarkt und vielen weiteren Aktionen wie, einer Laternenparade, Tombola, Kinderschminken, Dressurreiten und Braai, wurde von vielen Sponsoren rund um East London unterstützt und alle Einnahmen des Tages gehen direkt an das ELCYCC, inbegriffen natürlich das Kinderheim und den Glen Stella Campus.
Im Voraus haben speziell Lea und ich uns um Preise und Sachspenden, sowie um Teile der Verpflegung gekümmert.



Aber auch im Kinderheim gab es einiges zu tun. So haben wir zum Beispiel für die Laternenparade Laternen aus alten Konservendosen gebastelt und um die 1000 Kekse gebacken, die später auf dem Weihnachtsmarkt verkauft wurden. Ebenso, wie die selbst gehäkelten Mützen.
Samstagvormittag waren alle Freiwilligen aus East London zur Stelle, um die letzten Vorbereitungen auf der Farm abzuschließen. Derrick und Siphelele hatten wir auch dabei, diese beiden nahmen nämlich am Turnier teil. Ganz zum Schluss, nach dem Dressurreiten und dem Pas de deux wurde es für uns ernst. Zuerst waren Derrick und ich dran. Ich glaube ich war fast ein bisschen nervöser als er. Derricks Part war auf dem Pferd zu setzen, sich auf den Ritt zu konzentrieren und vor allem die Körperhaltung wurde bewertet. Ich hingegen führte die Friesenstute Janna durch den Parcour mit vielen Manövern und passend zur weihnachtlichen Musik, was anfangs gar nicht so leicht war.
Aber letztendlich waren wir drei ein eingespieltes Team und es hat alles gut geklappt. Wir haben gemeinsam den zweiten Platz belegt und darauf war besonders Derrick mächtig stolz. Lea und Siphelele belegten mit Janna sogar den ersten Platz.


Die letzten Absprachen vorm großen Ritt


Und nach diesem aufregenden Vormittag ging der Tag erst richtig los. Nach einer kurzen Mittagspause holten wir alle Kinder aus dem Childrenshome ab und nahmen sie mit zur Farm. Sie hatten unheimlich viel Spaß, über den Weihnachtsmarkt zu schlendern und den Pferden im Stall einen Besuch abzustatten. Besonders für die Kleinen war die Begegnung mit Pferden absolutes Neuland und umso beeindruckender war es zu sehen, dass sie keinerlei Angst vor ihnen hatten. Wenn man bedenkt, dass einige der Pferde drei mal so groß sind wie sie selber, ist das wirklich bemerkenswert. Eigentlich hatte ich zusammen mit Leslie die Facepainting Station, als aber alle Kinder geschminkt waren, bestand meine Aufgabe weitgehend darin die Kleinsten hoch zu heben, damit sie Janna streicheln konnten. Janna ist sowohl zum Therapiereiten als auch im generellen Umgang mit Kindern sehr gut geeignet. Sie spürt die Unsicherheit der Kinder und steht ganz still, wenn die Kinder sich ihr nähern. Sie lässt auch mal ein kleines Ziepen an der Mähne gekonnt über sich ergehen und ist sehr geduldig, wenn das Hufe auskratzen mal länger dauert, als erwartet.
Genauso gerne, lässt sie sich von den Kindern aber auch mit Streicheleinheiten und vielen Karotten verwöhnen.
Beim Striegeln packen alle mit an

Das Besondere bei der sogenannten "Hippotherapie" ist außerdem, dass sich durch die langsamen Bewegungen des Pferdes auch der gesamte Bewegungsapparat der Kinder einpendeln muss. Besonders Menschen mit Behinderungen fällt es dadurch leichter, ihren eigenen Körper zu spüren, da die Bewegungen des Pferdes auf Becken und Wirbelsäule übertragen werden. So werden Verkrampfungen gelöst, die gesamte Haltung verbessert und das Gleichgewichtssystem trainiert.
Aber auch das Verantwortungsbewusstsein der Kinder wird in unseren wöchentlichen Treffen auf der Farm immens gefördert. Es verlangt den Kindern einiges ab, Janna selbstständig von der Koppel in den Stall zu führen. Verständlich, wenn man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, dass fünf Köpfe größer und über eine halbe Tonne schwerer ist, als man selbst.

Wir beendeten den Tag mit einer Tombola, einem St. Martins Schauspiel, vielen kleinen und großen Gewinnern und einem kleinen Braai. Und natürlich wurden auf der Rückfahrt viele der restlichen Kekse an unsere fleißigen kleinen Helfer verteilt.
Wir haben eine große Summe an Spendengeldern für das ELCYCC eingenommen und ich möchte mich bei jedem bedanken, der zum Gelingen dieses Tages beigetragen hat.
Ganz besonders bei meinen WG-Mädels! Ohne eure Unterstützung, Motivation und die Lust am gemeinsamen Tun wäre dieser Tag nicht zu dem geworden, was er war.
                                                        Danke! Danke! Danke!


In dieser Woche wurden Lea und ich daran erinnert, wie viel uns unsere Kinder im Childrenshome jetzt schon bedeuten. Asakhe erzählte uns am Anfang der Woche, dass er für immer nach hause darf. Hier wird das "Go home for good" genannt. Wir freuten uns unheimlich für unseren zehnjährigen Pausenclown und organisierten gemeinsam mit den Aunties und den Kindern eine kleine Farewell Party.
Diese legten wir bereits auf den Dienstag, das wir auch Anastasia und Wendy verabschiedeten. Diese beiden haben das Alter erreicht, in dem sie das Childrenshome aus freien Stücken verlassen können.
Es gab Cupcakes für alle, ein paar kleine Lieder, Geschenke und dicke Umarmungen.
Der letzte Tag war für Asakhe am Freitag geplant, also blieb noch genug Zeit zum persönlichen Verabschieden. Zumindest dachten wir das, Als wir aber Donnerstagnachmittag am Kinderheim ankamen erzählte uns Ntosh als erstes, dass Asakhe bereits abgeholt wurde und er das Home morgens für immer verlassen hat. Und hinzufügte sie direkt: "Don't cry" - "Nicht weinen" Dafür war es allerdings etwas zu spät. Also hatte ich innerhalb von zehn Sekunden fünf Kinder um mich rum, die mich umarmten, gemeinsam mit mir weinten und mich trösteten. Lea ging es da sehr ähnlich.
In diesem Moment ist mir bewusst geworden, wie sehr mir die Kinder bereits ans Herz gewachsen sind und gleichzeitig wie sehr die Kinder und die Aunties mich in ihre kleine Familie aufgenommen haben. Auntie Fundiszwa sang, während sie mich umarmte ein afrikanisches Lied, indem es darum geht, dass man nicht weinen soll, sondern in allem das Gute sehen soll.
Und genauso kann ich diesen Abschied von Askakhe auch beschreiben. Ich und die Kinder werden in unheimlich in der Dynamik der Gruppe vermissen. Er war der Pausenclown, der Checker, der Umarmungen einheimsende, der Nachdenkliche, der Fürsorgliche, einfach unser Asakhe. Aber genauso sehr freue ich mich für ihn, dass er in seine Familie zurück durfte und nun hoffentlich ein Leben im Kreise seiner Lieben vor sich hat.

Mach's gut Kleiner & vergiss' uns nicht! ♥