Hinter uns hier in East London liegt eine anstrengende, aber genauso aufregende Woche.
Da dieses Jahr die Partnerschaft zwischen dem Eastern Cape und Niedersachsen sich zum zwanzigsten Mal jährt wurde eine große Jubiläumsreise unternommen. Für eine knappe Woche reisten Politiker, unter anderen auch der Minister für Umwelt Stefan Wenzel an und zelebrierten diese Verbindung mit allerlei Veranstaltungen und öffentlichen Empfängen.
Da unser freiwilliges Jahr hier im Eastern Cape direkt mit dem Landessportbund und somit auch mit dem Land Niedersachsen zusammenhängt hatten wir Freiwilligen die Chance unsere Projekte zu präsentieren. An der A.W. Barnes Primary School organisierten wir gemeinsam mit der Hilfe der Freiwilligen aus Coffee Bay und Port Alfred einen Sportsday für die Kinder unserer drei Einsatzschulen. Dabei gab es mehrere Stationen, an denen die Kinder Sportarten ausprobieren konnten, sich auspowern und einfach Spaß haben konnten. Es gab Fußball, Handball, Badminton und Triathlon. Bei der Triathlon-Station mussten die Kinder natürliche alle drei dazugehörenden Sportarten ausführen. Also bekamen sie für das Schwimmen Schwimmbrillen auf, mussten ihren Kopf dann in einen Eimer Wasser stecken und ordentlich Blasen erzeugen, wurden dann auf einem Fahrrad, mit mal mehr und mal weniger Hilfe, bis zum Ende der Markierung geschoben und anschließend durften sie noch eine Strecke laufen. Der Spaß an diesem Tag kam wirklich nicht zu kurz. Zwischendurch reiste die niedersächsische Delegation an und konnte einen kleinen Eindruck von unserer Arbeit vor Ort mit den Schulklassen bekommen. Hier und da gab es Zeit für ein kleines Gespräch mit den Politikern und Vertretern des Landes Niedersachsen. Alle Teilnehmenden waren begeistert von dieser ersten, großen Aktion, die wir auf die Beine gestellt hatten. Am Ende des Sportsdays bekam jedes Kind ein Lunchpaket, eine Teilnehmer-Urkunde und ein T-shirt. Nach diesem Tag voller Elan und Motivation hatten die Kinder sich dies mehr als verdient.
Anschließend gab es eine Feier im Childrenshome, bei der Lea und ich ein paar tragende Rollen hatten.
Der Besuch des Childrenshome ist deshalb so besonders, da der Bio Digester (Biogasanlage) und die Solar penals (Solarzellen) mit den Geldern des Landes Niedersachsen angeschafft wurden. Die Vertreter hatten also an diesem Tag die Chance genau zu sehen, wo ihr Geld ankommt und wie sehr es gerade den Kindern und Aunties im Kinderheim das Leben erleichtert. Das warme Wasser und die Benutzung des Gasherdes wird dadurch gewährleistet und entlastet das East London Child and Youth Care Centre finanziell sehr. Zusätzlich lernen die Kinder etwas über Umweltbildung und verstehen anhand von alltäglichen Arbeiten, wie zum Beispiel den Digester zu "füttern", wie nachhaltiges Leben funktionieren kann.
Für dieses Event, das bisher größte im Kinderheim, wurde das Haus mit Spendengeldern von Innen und Außen komplett neu gestrichen und einige Dinge wurden repariert.
Es gab ein großes Festzelt, ein paar Reden, viele interessante Gespräche mit Politikern und den Vertretern, ein paar kleine Showacts der Kinder, die wir vorher mit ihnen einstudiert hatten, und vor allem ein wirkliches Gefühl der Verbundenheit.
Ich glaube zu sehen, wo und dass Hilfe direkt ankommt ist einer der Hauptgründe gewesen, warum die Teilnehmenden so ergriffen und berührt von dem Tag waren.
Der Umweltminister Stefan Wenzel hat in seiner Rede einen tollen Vergleich für das Nachspüren echter Verbundenheit gefunden. Die Brandseeschwalbe.
Die Brandseeschwalbe lebt während des Sommers an der deutschen Nordseeküste in Niedersachsen. Im September macht sich der Zugvogel auf nach Südafrika ins Eastern Cape.
Inzwischen ist dieser Vogel zum Symbol des Botschafters zwischen den beiden Regionen geworden.
Er ist in beiden Gebieten beheimatet und schafft somit einen tollen Vergleich für die bestehende Partnerschaft.
Wir Freiwilligen, insbesondere Lea und ich trugen mit einem Video über unsere Arbeit im Kinderheim und die Mitarbeit am Bio Digester zum Programm des Tages bei.
Durch die enge Verbundenheit zum Land Niedersachsen mit unserem Freiwilligendienst wurde auch mir persönlich die Bedeutsamkeit für diese Reise deutlich und uns allen wurde für unsere Arbeit vor Ort sehr eindringlich und ehrlich gedankt.
Am Ende des Tages aßen wir mit den Kindern zu Abend und begannen anschließend gemeinsam das Festzelt abzubauen. Ich weiß nicht woran es lag, aber diese zwei Stunden sind bisher die tollsten der ganzen Zeit im Kinderheim gewesen. Alle haben mit angepackt, nebenbei haben wir viel gesungen, Fotos gemacht und gemeinsam herum "geblödelt". Das waren ein paar ganz tolle Momente, die ich einfach nicht besser beschreiben kann.
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