Donnerstag, 28. Januar 2016

Wenn Gedanken fließen 4.0

Es gibt bereits für jeden meiner WG-Mitbewohnerinnen einen personalisierten Slam.
Jetzt war es an der Zeit für ein gemeinsames Schriftstück, dass uns alle vereint.




Wie geht’s wie steht‘s?
WG – so geht’s.

Manchmal früher, eher später
Manchmal müde, oder wach.
Machen wir so einige Kilometer
Manche werden niemals schwach.

In mancher atemloser Hektik
Immer stets um Humor bemüht.
Halten wir uns an verworrene Dialektik
Jeder weiß, was ihn so rühmt.

Ohne Bestimmung gehen wir,
selten alleine auf dem Weg.
Ganz nach dem Gesetz vom Wirbeltier
So zu Leben ist unser Privileg.

Begegnungen begleiten den Tag,
jeder geht für sich.
und trotzdem gemeinsam stark
dieser Einklang ist sicher nicht gewöhnlich.

Die Tage gehen zu schnell vorbei,
doch ohne einander zu vergessen
erzählen wir uns Alles völlig sorgenfrei,
das Ritual bleibt das gemeinsame Abendessen.

Gemeinsam, nicht alleine.
Zusammen, nicht gespalten.
Vereint, zueinander passend wie Legosteine.
Verbunden, so werden wir vielem standhalten.

Jeder weiß, wie es hier läuft.
Von Enthusiasmus überhäuft.
Wie geht’s – Wie steht’s?

WG – so geht’s. 

Veränderungen und Kreativität

Letzten Montag begann die erste komplette Arbeitswoche und Lea und ich wurden mit offenen Armen von den Kindern und Aunties empfangen. Da mit dem Jahreswechsel einige Veränderungen im Schulalltag der Kinder aufgetreten sind, gab es ein paar Probleme mit den Transportmöglichkeiten. Und so tauschte Enchle seinen Platz im Kinderheim mit Joseph vom Glen Stella Campus, um einen reibungslosen Transport für alle Kinder weiterhin zu gewährleisten. Durch die enge Zusammenarbeit war es nicht schwierig für die beiden sich in der jeweiligen neuen Gruppe zurechtzufinden. Generell werden neue Kinder unheimlich schnell von der gesamten Kerngruppe des Kinderheims aufgenommen. Wer da ist, gehört einfach automatisch dazu und wird so gut wie möglich in den Alltag integriert. Es gibt keine Außenseiter oder feste eingeschweißte Cliquen. Dies erleichtert es den Kindern offen und mit Mut an neue Aufgaben und Veränderungen heranzugehen. Und auch für Lea und mich ist es so einfacher neue Ideen in die Tagesgestaltung einzubringen.
Spannend ist, dass im Kinderheim eine Alters-Hierarchie herrscht. Beim Essen zum Beispiel bekommen nach der Reihe erst die Ältesten etwas, zum Schluss die Jüngsten. Aber ganz automatisch haben die Älteren so auch einen besonderen Blick auf die Jüngsten und unterstützen sie bei kleinen Problemlösungen. Diese Art der Kommunikation funktioniert grandios und gibt allen Sicherheit.
Lea und ich versuchen so oft wie möglich die Kinder an Entscheidungen teilhaben zu lassen, die sie betreffen, um ihnen zu zeigen, dass ihre Meinungen und Ansichten uns interessieren und wichtig sind. Gleichzeitig lernen die Kinder so, dass ihre Entscheidungen unser Handeln und somit unmittelbar ihr eigenes Erleben bestimmten und sie schätzen die Chance selbstbestimmt zu handeln.

Nach über drei Wochen Ferien tut es gut wieder im Kinderheim zu sein und zu arbeiten. Fünf Monate sind bereits rum und wir haben immer noch unglaublich viele Ideen und auch Puffer, um neue Aktionen zu starten und an vorangegangene anzuknüpfen. Wir haben es zum Ritual gemacht jeden Tag einen Walk um den Block zu machen. Dies dauert ungefähr eine halbe Stunde. Zwischendurch ist Zeit zum Rennen, Klettern und Herumblödeln und gleichzeitig Platz für ein wenig Verkehrserziehung. Vor ein paar Tagen haben wir durch eine Spende ein Tischtennis-Set bekommen. Dies wurde fix auf einem Küchentisch aufgebaut und allen die Regeln erklärt. Nun sind die Kinder fleißig dabei, ein Gefühl für den Ball zu entwickeln. Auch bei unseren Akrobatik-Einheiten schaffen wir es, immer kompliziertere Figuren aufzubauen. Die Bewegungen und der Auf- und Abbau der Figuren funktioniert immer kontrollierter. Sie haben einen guten Blick für die Gesamtsituation entwickelt und sehen, wer mehr oder weniger Hilfe braucht, wer alleine sicher steht und wie sie sich so bewegen und aufstellen, ohne anderen weh zu tun.

Bei der Hippo-Therapie, die wir jede Woche für die fünf Kinder mit Einschränkungen des ELCYCC anbieten gab es auch ein paar Veränderungen. Da Nicole und Lars mit ihren Kindern Südafrika verlassen haben, brauchen wir neue Ansprechpersonen und vor allem ein wenig mehr Unterstützung.
Der Besitzerin der Farm, auf der unser Therapiepferd lebt, liegt viel daran das Projekt weiterzuführen und so hat sie bereits alle Kräfte mobilisiert, um uns zu unterstützen. Geplant ist nun, dass uns eine der Reitlehrerinnen der Farm, die bereits mit vielen Kindern gearbeitet hat, bei der weiteren Durchführung hilft. Dies nimmt uns viel Stress und gibt uns Sicherheit. Zudem sind wir sehr dankbar, dass das Projekt eine Zukunft hat.

Vormittags haben wir bisher die Krippenkinder auf dem Glen Stella Campus betreut und ab und zu auch die Pre-School übernommen. Es gab niemanden, der die Krippe leiten konnte und somit haben wir dort eine Lücke gefüllt, die es dringend zu füllen gab. Die Zeit mit unseren kleinen haben wir unheimlich genossen und auch unheimlich viele große und kleine Erfolge verzeichnen können.
Aber auch auf dem Campus hat sich durch den Jahreswechsel einiges geändert. Unsere Kleinen sind nun also in die Pre-School gewechselt, die von Auntie Olive betreut wird. Da nun nur noch acht Kinder in der Pre-School sind, macht es keinen Sinn diese mit drei Leuten zu betreuen. Des Weiteren gibt es auf dem Campus keine Kinder, die in die Krippe nachrücken. Und so hat sich die Lücke, die Lea und ich in den letzten fünf Monaten geschlossen haben, gefüllt. Wir werden nicht mehr gebraucht. Zumindest nicht so dringend, wie wir es uns wünschen würden. Wir haben diese Situation mit Auntie V, der Leitung des ELCYCC besprochen und gemeinsam beschlossen, dass es sinnvoller für uns ist, uns ein neues Projekt für die Vormittage zu suchen. Sie drückte ihr Verständnis sehr gut aus, indem sie sagte: "Ich verstehe, dass ihr nach dem Jahr nach hause fliegen und sagen können wollt: Ja, wir haben hier wirklich was gerissen. Wir waren genau da, wo wir dringend gebraucht wurden und haben durch unseren Einsatz etwas verändert." Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht und wir verabschiedeten uns mit Tränen in den Augen von unserer bisherigen Vormittags-Arbeitsstelle. Allerdings haben wir nicht vor, den Campus links liegen zu lassen, sondern haben inzwischen einen anderen Nachmittag gefunden, an dem wir einmal wöchentlich Frühförderung für unsere Kleinen anbieten.
Brett ist im Moment fleißig auf der Suche nach einem neuen Projekt. Und in dieser Zeit hast es warten und sich neue Aufgaben für zwischendurch suchen. Wie zum Beispiel die anderen in ihren Projekten zu unterstützen, die Garage auszumisten oder gemeinsam zu sporteln.
Wir sind sehr gespannt auf die Entwicklungen in nächster Zeit.

Letzte Woche haben wir zudem dutzende Perlen gekauft und mit den Kindern Armbänder gemacht. Dabei durfte sich, neben Unmengen an Perlen, jedes Kind einen individuellen Anhänger aussuchen. (Schlüssel, Bienen, Pferde, Autos, etc.) Aber es gab zusätzlich für jeden Bewohner und Betreuer des Kinderheims ein kleines Häuschen als gemeinsames Motiv. So saßen wir ein gutes Stündchen zusammen und probierten alle Farb- und Formkombinationen aus, die uns so einfielen.
Und nun trägt jeder ein gemeinsames und doch sehr einzigartiges, aber in jedem Fall sehr schönes Kettchen am Hand- oder Fußgelenk.

Donnerstag, 14. Januar 2016

Wenn Gedanken fließen 3.0 - Roadtrip

Mit den Mädels zu reisen macht einfach Spaß.
Es herrscht Einklang.
Vieles geht ohne viele Worte.
Aktionen & Pausen wechseln sich selbstverständlich ab.
Wir lassen uns alle schnell begeistern.
Von kleinen Dingen.
Manchmal braucht es gar nicht viel, um gemeinsam zu lachen.
Dann denken plötzlich alle das Gleiche und fangen an zu lachen.
Einfach so.
Ohne viele Worte.

Jeder hat so seine Eigenarten.
Eigenarten mit Persönlichkeit. 
Kleine.
Die eigentlich gar nicht zählen.

Das ist wie mit einer Sahnetorte.
An sich vollkommen.
Perfekt cremig.
Süße, die von der Säure der Früchte aufgehoben wird.
Eigentlich möchte man drei Stücke essen, ist aber schon nach einem Stück satt.
Und wenn man dann noch im letzten Bissen dieses einen Stückes eine Rosine hat
          - Wer zur Hölle tut Rosinen in eine Sahnetorte? -
dann ist man erst einmal bedient.

Aber wenn man kurze Zeit zurück blickt, war sie doch vollkommen.
Perfekt.
Trotz der kleinen Eigenart.
Vielleicht auch gerade wegen dieser Eigenart

Roadtrip N°2

Gepackt von der Wanderlust machten wir fünf Mädels uns nach Weihnachten zu unserem zweiten gemeinsamen Roadtrip auf.
Würde ich hier jeden einzelnen Tag beschreiben würde wahrscheinlich ein ganzes Buch entstehen, daher beschreibe ich nur kurz meine ganzen Highlights, von denen es einige viele gibt! 
Auf unserem Weg nach Kapstadt machten wir einen Stop auf dem Anliegen einer Straußenfarm, die von zwei Schwaben betrieben wird. Abends zeigte uns der Herr des Hauses, wie man ein Straußenei öffnet und leert, ohne es kaputtzumachen. Zum Frühstück gab es ganz passend zu der Location also Straußenrührei und Crepes mit Straußenei. Geschmacklich ist dieses auf jeden am Fettgehalt zum normalen Hühnerei zu unterscheiden und es ist auch etwas intensiver im allgemeinen Geschmack. Auf jeden Fall sehr sehr lecker und überhaupt bin ich um jede kulinarische Erweiterung sehr froh.
In Kapstadt war mein absolutes Highlight die Wanderung auf den Tafelberg. Unsere Reiseführer warnten bereits davor, diesen Aufstieg nicht zu unterschätzen. Also begannen wir unseren Hike in aller Frühe umso gut wie es ging der Mittagssonne zu entkommen. Drei Stunden, 12 Minipausen, 1085 Höhenmeter, traumhaften Ausblicken und tausenden ungleichmäßigen Steintreppen später kamen wir erledigt, durchgeschwitzt, aber sehr stolz auf der Spitze des Tafelberges an. Und der Aufstieg hat sich mehr als gelohnt. Der Ausblick, den man vom Gipfel hat ist mit nichts zu vergleichen. 


Der Tafelberg aus sicherer Entfernung

Auf dem Gipfel angekommen

Neben kleineren, nicht zu meidenden Sightseeing-Etappen besuchten wir den Neighbourgoods Market, Fuhren zum Kap der guten Hoffnung, schauten uns das Musical "Orpheus in Africa" an, besichtigten den botanischen Garten und shoppten uns durch die Longstreet. Nicht weit von dieser fand ich den kleinen deutschen Buchladen "Ullrich Naumann", der seit 1959 besteht. Hier deckte ich mich mit einigen neuen Büchern ein und stöberte mich durch allerlei Neuerscheinungen. 
Am Silvesterabend setzten wir uns mit einer Flasche Sekt und ein paar kleinen Snacks auf einen der Stege im Hafen von Kapstadt und empfingen mit tausenden anderen Menschen aus aller Welt das neue Jahr. Das Feuerwerk, gespiegelt im atlantischen Ozean war atemberaubend eindrucksvoll. Die Geräuschkulisse ebenso faszinierend. Unmittelbar nach den ausgetauschten Neujahrsumarmungen tauchte direkt vor uns eine Seerobbe auf. Dies war wohl der niedlichste Neujahrsgruß aller Zeiten. 
Wie viele andere strömten wir ungefähr eine Stunde später zur Long Street. Dort trafen wir die anderen Freiwilligen und feierten gemeinsam die ersten paar Stunden des neuen Jahres. Die Longstreet wird in dieser Nacht alljährlich zur Partymeile umfunktioniert, indem jeglicher Autoverkehr bis morgens um vier untersagt ist und sich Menschenmassen auf der Straße tummeln, um gemeinsam zu feiern.
Sogar die ASC-Freiwilligen aus Namibia trafen wir hier.
Morgens um halb sechs fielen wir dann alle erledigt, aber glücklich ins Bett. Den nächsten Morgen begannen wir sehr entspannt, indem wir uns mit Obst und Gebäck in den Company's Garden setzten und das Wetter und den Ausblick genossen. Außerdem besuchten wir die South African National Gallery und eine Londoner Ausstellung mit den Gewinner- und Finalbildern  von Naturfotografen (wildlife photographer of the year 2015 exhibition).
Desweiteren besuchten wir den Neighbourgoodsmarket in Kapstadt, auf dem jeden Samstag ab 9Uhr Delikatessen aus aller Welt angeboten werden. Wir probierten uns durch fast alle Stände, bestellten uns spanische Frühstücksburger und deutschem Flammkuchen und genossen das Treiben mit einem frischem Smoothie in der Hand.





















Bildergebnis für glattwal weibchen mit kalbNach unserer Zeit in Kapstadt ging es für uns weiter nach Hermanus. Der Ort, indem man laut Reiseführer die vorbeiziehenden Wale vom Balkon aus beobachten kann. Und dies stimmte wirklich. Wir kamen in einem kleinen, gemütlichen, sehr familiären Backpackers unter und bekamen die besten Tipps was es hier zu unternehmen gab. An einem der morgende standen Silvana und ich in aller Frühe auf und wanderten einen Teil des 12km langen Cliff Path direkt am Meer entlang. Während dieser Wanderung, inklusive eines wunderschönen Sonnenaufgangs konnten wir im Spazieren einige Wale beobachten, die ihre Fontänen aus dem Meer schossen. Teilweise stiegen sie etwas aus dem Wasser und wir konnten aus weiter Entfernung nur erahnen wie gigantisch sie sind. Während des Winters verbringen sehr viele Glattwalweibchen die Zeit mit ihren Kälbern direkt an der Küste von Hermanus. 18 dieser Gespanne wurden im letzten Winter beobachtet.



Kurz vor den überfüllten Touristenstränden suchten wir uns eine kleine Bucht, in der wie später auf die anderen drei Mädels trafen und so gemeinsam den restlichen Tag verbrachten, indem wir viel lasen, Musik hörten, entspannten und ab und zu eine Abkühlung im Meer genossen. Zurück fuhren wir abends mit einem der TucTucs, die hier die Touristen für kleines Geld umherfahren.
Am 3. Januar hatte Silvana Geburtstag und so planten wir den Tag ordentlich durch. Wir begannen mit einem ausgiebigen Frühstück und gingen später in den Old Harbour, wo wir eine Sea-Kayaking-Tour gebucht hatten. Je zu zweit ging es dann also los, bei mäßigem Wellengang und herrlichstem Wetter. Wir konnten selbst an den tiefsten Stellen noch unfassbar weit unter uns die Algen und Wasserpflanzen erkennen. Dort wo wir entlang paddelten gab es noch vor ein paar Jahren einen Strand und nun strahlte der dort immernoch vorhandene weiße Sand das Wasser in einem herrlichen türkis zurück. Auch einen Pinguin konnten wir auf unserer Tour entdecken und wir sprangen mitten auf dem indischen Ozean ins Wasser, um der Hitze kurz zu entkommen. Auf dem Rückweg in den Hafen kamen die Wellen leider aus der anderen Richtung und bis auf Silvana wurden wir dabei alle etwas seekrank. Das Paddeln auf dem Meer war herrlich und eindrucksvoll und trotzdem war ich am Ende froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
An unserem letzten Tag in Hermanus gingen wir mit einem der Besitzer des Backpackers Sandboarden. Dies kann man sich sehr ähnlich zu Snowboarding vorstellen, nur ohne Sessellift und Schnee.
Vor der Abfahrt wird das Board mit einem speziellen Wachs großzügig eingerieben, anschließend mit Sand bestreut und noch einmal abgerieben, sodass die Unterseite schön geschmeidig ist.
Und dann ist alles sehr ähnlich zum Snowboarding, abgesehen davon dass man nicht so einen großen selbstständigen Bewegungsradius hat und auch nicht ganz so schnell ist.
Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, die Dünen herunter zu surfen. Und etwas Sand zu essen gehört anscheinend einfach dazu.

Nach Hermanus ging es weiter in Richtung des Tsitsikamma-Gebirges, mit einem Zwischenstopp am südlichsten Punkt Afrikas, wo sich der indische und der atlantische Ozean treffen. Vom Leuchtturm aus machten wir eine kleine Wanderung zu diesem Punkt, machten einige Bilder und ließen uns von der Größe dieses Augenblickes berieseln.

In Tsisikamma machten wir allerlei Adventure-Aktionen, um unseren Roadtrip perfekt abzurunden. Wir, das heißt Lea, Leslie und ich wagten den Bungeesprung von der 216m hohen Bloukrans-Brücke, der höchsten Bungeebrücke weltweit. Gemeinsam mit ca. 20 anderen Springern gingen wir unter der Brücke entlang und mit jedem Schritt wurde dabei der Abgrund unter uns tiefer.
In der Mitte der Brücke angekommen ging dann alles ganz schnell. Wir wurden mehrfach gesichert, ein letzter Gruß in die Kamera und dann standen wir, gehalten von zwei Sicherheitsmännern vor dem Abgrund. Und dann hieß es 3, 2, 1, Bungeeee!!
Um die fünf Sekunden freier Fall. Ein herrlicher Ausblick. Adrenalinaustoß vom Feinsten. Erst ein Angstschrei. Dann viele Freudenschreie. Und schließlich zurück auf der Plattform Umarmungen von den Mädels und natürlich der Wunsch direkt noch einmal zu springen.
Ein einmaliges Erlebnis, dass mir sehr viel Mut abverlangte und einen Heidenspaß macht!



Bildergebnis für tsitsikamma bungee


Des Weiteren machten wir im Tsitsikamma eine Ziplinig-tour über mehrere Wasserfälle und wunderschöne Schluchten und Landschaften.
Einen Regentag verbrachten wir bei heißer Schokolade, Chai Latte und Kartenspielen (Monopoly Deal, Romme, Schwimmen und President) in einem Surfercafé.
Bei besserem Wetter besichtigten wir die Suspension-Bridge, eine Hängebrücke in einer Schlucht mitten über dem Meer und machten eine Black-Water Tubing Tour.
Hierbei bekam jeder einen Wetsuit und einen großen, gelben Schwimmreifen zur Verfügung gestellt. Dann ging es los zu einer Tour auf dem Stormsriver mit Stromschnellen, Strudeln, Sprüngen ins Wasser aus bis zu acht Metern, Schokoriegeln und einer Menge Spaß.
Nicht selten steckten wir zwischen einzelnen Felsen fest oder wurden aus unserem Reifen geschleudert. Alleine war diese Tour sicher nicht zu meistern und so hielten wir uns aneinander fest, zogen uns mit oder wieder in den Reifen hinein und gaben ganz automatisch auf den Rest der Truppe acht.
Am letzten Tag gingen wir shoppen und machten uns dann wieder auf nach East London.
Der Roadtrip war nahezu perfekt! Und sogar noch besser als der Erste! Und natürlich ging er viel zu schnell rum.






Montag, 11. Januar 2016

Weihnachten im südafrikanischen Paradies

Weihnachten 2015.
Letztes Jahr um diese Zeit hätte ich nicht gedacht, dass ich dieses Weihnachtsfest nicht zu hause, sondern fern von Familie, Freunden und allen dazugehörigen Traditionen und Bräuchen feiern werde.
Mit Menschen, die ich bis vor einem Jahr noch nicht einmal kannte. Und die jetzt schon so sehr zu meinem Leben gehören, dass ich sie mir nicht mehr wegdenken kann. Und vielleicht sind es gerade diese vier Mädels, die ich nächstes Jahr an Weihnachten vermissen werde.




Heiligabend 2015. East London.
Ganz entspannt und ganz ohne Hektik, dafür aber mit einer großen Portion Pfannkuchen begannen wir diesen Tag. Nach einem kurzen Abstecher ins Kinderheim mit einer kleinen vorzeitigen Bescherung für Aunties und Kinder verabschiedeten wir uns in unsere Urlaubszeit.
In Kleidern und mit Weihnachtsmütze fuhren wir bei herrlichstem Wetter ans Meer und hielten diesen Tag in einem kleinen Fotoshooting fest. Bevor wir uns aufmachten, um unser Weihnachtsessen vorzubereiten sprangen wir alle noch in den indischen Ozean.
Pünktlich zum Weihnachtsfest kam ein Paket von meiner Familie an. Mit kleinen Geschenken, lieben Worten, ganz vielen Erinnerungen und noch mehr Liebe!
Ein selbstgemachter Jutebeutel von meiner großen Schwester & die bunte Süßigkeitentüte von meiner Oma ließen mich grinsen. Die Videos von unserem neusten Familienzuwachs ließen mich das ein oder andere mal herzhaft lachen. Die Weihnachtskekse nach streng geheimen, uraltem Familienrezept ließen mich vor Genuss seufzen. Die Worte die gefunden wurden, um mir ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen ließen mich wissen, dass ich trotz der Entfernung von über 9.555km in den Köpfen meiner Familie, aber noch vielmehr in ihren Herzen dabei bin.
Diese Aufmerksamkeiten, von denen alle mit sehr viel Persönlichkeit bestückt waren trieben mir sogar ein paar Tränchen in die Augen. Freudentränen. Ganz klar! Mit ein ganz paar vermissenden Gefühlen. Ich freue mich jetzt schon doppelt so sehr auf das nächste gemeinsame Weihnachtsfest.

Zum Abendessen haben wir uns nach südafrikanischen Weihnachtstraditionen informiert und so gab es Samp & Beans (Maisgrieß und eine Art Kidneybohne), wilden Spinat mit Fetakäse und ein mildes Hähnchencurry.
Bei der Kochzeit der Samp & Beans haben wir uns leider etwas vertan und daher waren diese nach drei Stunden noch etwas hart, aber trotzdem sehr genießbar.
Zum Nachtisch gab es Vanilleeis und einen warmen Apfel-Walnuss-Aprikosen Nachtisch.
Dieses Abendessen war unglaublich gelungen und noch viel leckerer, als es klingt.
Meine Schwester freut sich jetzt schon darauf, dass ich dieses Gericht für sie nachkoche, wenn ich wieder daheim bin.
Eigentlich hatten wir nach dem Essen die Bescherung eingeplant, aber da wir ewig fürs Kochen gebraucht haben, mussten wir unsere Pläne etwas umschmeißen. Wir besuchten an diesem Abend die Christmette im Parkside-Township, in der Good Sheperd Kirche. Über drei Stunden ging diese Messe und war gefüllt von unendlich vielen Kerzen, bekannten und unbekannten Gesängen, Lobpreis, Gemeinschaft und dem weihnachtlichen Zauber, der jedes Jahr aufs Neue Menschen zusammenbringt und zusammen feiern lässt.
Noch getragen von diesem Gefühl, aber auch von sehr viel Müdigkeit fuhren wir zurück nach hause, wo mit dem Gedanken an die bevorstehende Bescherung alle Müdigkeit augenblicklich wie weggeblasen war. Wir haben uns jeweils zu viert zusammen getan, um jeder WG-Mitbewohnerin eine gemeinsame Weihnachtsaufmerksamkeit zu schenken.
Tomke bekam eine neue Handyhülle und einen Selfie-Stab. Lea eine neue Musikbox. Leslie ein Glätteisen mit einem integrierten Lockenstab und Silvana eine neue Leash für ihr Surfboard.
Mir schenkten die Mädels zwei Bücher (The 100, Day 21 von Kass Morgan & ein Rezeptebuch für Smoothies). Als Lacher gab es für mich zusätzlich Instant-Augenbrauen zum Aufkleben, die ich wahrscheinlich für das nächste Faschingsfest oder die nächste BadTaste-Mottoparty aufheben werde.

Unser Weihnachtsfest war sehr einfach gehalten, spektakulär, anders, wunderschön, traditionell gemischt, südafrikanisch. deutsch, lecker, verzaubernd und einfach nur schön.