Dienstag, 28. Juni 2016

Wenn Gedanken fließen 10.0 - Entscheidungen

Ich habe in letzter Zeit einige Slams und Gedichte geschrieben, bin mir aber bei vielen nicht sicher, ob ich sie veröffentlichen werde.
Hier einer, der ganz einfach gehalten ist und vielleicht zum Nachdenken anregt.

Sonne oder Schnee,
Cola oder Tee?
Sommer oder Winter,
Cabrio oder Sprinter?
Smoothie oder Eiscreme,
Relaxen oder durchdrehen?

Reisen oder warten,
Stadtpark oder Garten?
Hund oder Katze,
Lächeln oder Fratze?
Tanzen oder lesen,
Wischer oder Besen?

Foto oder Gemälde,
Geist oder Seele?
Tatanos oder Libido,
traurig oder lebensfroh?
Reich oder arm,
selbstbewusst oder voller Scham?

Schlagzeug oder Gitarre,
Neu oder Gebrauchtware?
Lampe oder Kerzen,
Sterne oder Herzen?
Fichte oder Tanne,
Dusche oder Wanne?

Auto oder Bus,
Umarmung oder Kuss?
 Deko oder schlicht,
leben oder nicht?
Antworten oder fragen,
denken oder einfach sagen?

Sonnenhut oder Mütze,
Springbrunnen oder Pfütze?
Frühling oder Herbst,
Ernst oder Scherz?
Becher oder Tasse,
Schublade oder Klasse?

Stuhl oder Hocker,
Wäscheleine oder Trockner?
Karussell oder Achterbahn,
schleichen oder Lebenswahn?
Lüge oder Wahrheit,
Erwachsen sein oder Kindheit?

Zucker oder Honig,
kratzig oder wohlig?
Miss- oder Vertrauen,
Haus kaufen oder bauen?
Zirkus oder Zoo,
Milbe oder Floh?

Meer oder Strand,
Wasser oder Sand?
Liebe oder Hass,
trocken oder nass?
Feindschaft oder Freundschaft,
Energieverschwendung oder Lebenssaft?

Freitag, 24. Juni 2016

Snakepark

Wir sind fleißig dabei unsere Wunschliste abzuarbeiten. Nkhosikhonas Wunsch war es, in den nahe gelegenen Schlangenpark zu fahren. Ich war unglaublich begeistert von der Idee. Im Gegensatz zu allen anderen Freiwilligen mag ich Schlangen sehr gerne.
Anfangs trödelten die Kinder ein wenig im Park umher und schauten sich jedes Terrarium ganz genau an.
Unser Timing war ziemlich perfekt und so begann zehn Minuten nach Einlass eine Schlangen-Show.
Die Tierpfleger holten hierbei nach und nach einige Exemplare aus ihren Terrarien und informierten über die verschiedenen Arten und ihrer Gefahren. Ganz schön intelligent, diese schlängelnden Wesen.
Ganz besonders beunruhigend fand ich die Kobra-Art, die sich totstellt und sobald man sie anfasst oder sich ihr nähert, zubeißt. Sehr schlau.
Am Ende der Vorstellung durfte man eine Menge "ungefährlicher" Schlangen anfassen und ganz nah erleben.
Zuerst ließ ich mir eine kleine Kornnatter von einem der Wärter geben. Die Kids brauchten ein paar Minuten, aber als sie sahen, wie entspannt ich mit der Schlange umging trauten sie sich allmählich sie zu berühren und waren ganz begeistert von der Art und Weise wie sie sich unter ihren Händen bewegt und anfühlt. Unser einziges Mädchen, Monica, war die erste, die die Schlange selber halten wollte. Und einige der Jungs waren ganz schön beeindruckt. Nach einiger Zeit taten sie es ihr nach und am Ende hatten alle Kinder, abgesehen von Derrick und Mdende die Natter auf dem Arm.
Anschließend wurden die Kids gemeinsam mutiger und näherten sich den großen Würgeschlangen.
Es gab zwei wirklich große und schwere Boas, die man sich umlegen lassen konnte. Es sind bei diesen Begegnungen unglaublich tolle Fotos entstanden und es ist soo schade, dass ich diese hier nicht hochladen kann. Die Kids überwunden alle ihre Ängste und ließen sich von den Tieren faszinieren.
Anschließend machten wir ein großes Picknick, mit Scones, Schokolade, Obst und Safttüten.
Als der Park schloss, war es gar nicht so leicht die Kinder wieder zum Auto zu lotsen..
Sie hatten sichtlich Spaß. Und ein weiterer Punkt der finalen Wunschliste wurde würdevoll abgearbeitet.


Kreativität überall!!

In den letzten Wochen haben wir mal wieder sehr viele kreative Aktionen mit unseren Kinderheim Kids gestartet.
Ich finde, dass sich bei diesen Situationen immer ganz stark die unterschiedlichen Charaktere abzeichnen. Besonders stürmische Kinder malen zum Beispiel einfach drauf los, ohne Rücksicht auf Verluste und mögen ihr Bild am Ende einfach so wie es ist.
Andere fangen sehr dezent und langsam an und verwurschteln ihr Kunstwerk auf den letzten Metern.

Dann gibt es Andere, die viel von den anderen Kunstwerken kopieren und trotzdem etwas ganz eigenes schaffen und dann irgendwie nicht so recht zufrieden scheinen.
Und letztendlich sind da noch die, die sich unheimlich viel Zeit nehmen für ihr Kunstwerk und sehr filigran und konzentriert arbeiten. Diese sitzen noch als letzte am Tisch und wenn sie meinen fertig zu sein, huscht ein breiten Grinsen über ihr Gesicht.
Aber am Ende sind alle stolz, wenn ihre fertigen Werke die Wände im Kinderheim zieren und jeder Besucher sie bestaunen kann.

Lea & ich haben zuletzt Leinwände mit ins Kinderheim gebracht, die anschließend sehr kunstvoll gestaltet wurden. Vorher geht es immer darum, den Tisch und alle wichtigen Dinge, die in der Nähe stehen außer Reichweite zu bringen. Dabei packt besonders Derrick mit an. Das Aufräumen übernimmt meistens Liyema.





Ein paar Tage später fertigten wir für jedes Kind eine Gipsmaske an. Anfangs waren die Kids etwas skeptisch, als wir sie aufforderten, ihre Gesichter so dick wie möglich mit Creme einzuschmieren und sich Nkhosikhona als erster ganz mutig auf den Tisch legte. Aber als sie die ersten Ergebnisse sahen und verstanden worum es geht, waren sie begeistert und begannen Tomke, Lea und mir ganz fleißig beim Gips einweichen, schneiden und auflegen zu helfen. Sogar die Kleinsten waren am Ende ganz mutig und ließen sich eine Maske anfertigen. Die Masken nahmen wir erstmal mit nach hause. Wir werden das baldige Ferienprogramm nutzen, um die Masken zu gestalten und anzumalen.


Maskensammlung

Ein bisschen gruselig sehen sie ja schon aus

Die niedlichte Möhrenernte aller Zeiten, aus dem Garten des Kinderheims



Sonntag, 12. Juni 2016

Mehr als nur Projektpartner ♥

Diesen Blogeintrag widme ich meiner Projektpartnerin, mit der ich jeden Tag mindestens 8 Stunden gemeinsame Zeit verbringe.
Ich bin die Mama und sie mit ihren 18 Jahren das Küken der Gruppe.
Wir haben unglaublich viel gemeinsam. Wir sind ununterbrochen am quatschen, hören und singen die gleiche Musik, sind absolute Familienmenschen und was das Beste ist, wir verstehen uns inzwischen ohne Worte.
Wenn wir hier gemeinsam unterwegs sind werden wir sehr häufig gefragt, ob wir Zwillinge sind und niemand will uns glauben, dass wir "nur" Freunde und Projektpartnerinnen sind.
Mamma Fundiswa hat uns dieses Phänomen sehr herzlich erklärt. Sie sagte, dass die Leute nicht meinen, dass wir uns ähnlich sehen, sondern dass wir uns ähnlich sind. Im Verhalten, im Sprechen und in unserer ganzen Art.
Es passt einfach. Wir passen zusammen. Wir können uns super gegenseitig aufziehen, ärgern, necken und wahrscheinlich daher auch so gut verstehen, miteinander lachen und weinen. Vieles wird ausdiskutiert und genauso viel einfach fallen gelassen. Gemeinsam können wir uns aufregen und uns wieder zurück auf den Teppich holen. Wir inspirieren uns gegenseitig und lassen uns von guter Laune und Motivation anstecken, egal wie kurz die Nacht oder wie stressig die letzten Tage waren. Wir verstehen uns. Wir kennen einander.
Wir sind mehr als nur Projektpartnerinnen! Wir sind Freunde! Und inzwischen sind wir uns sicher:
Freunde fürs Leben!


     Danke Lea!
     Dass du, du bist & dass du mich, mich sein lässt!
     Danke, dass wir, wir sind! ♥

Infinity

Wir vor unserem Kunstwerk

Fototag in der Barnes

kalter Strandtag zu zweit prima genutzt

Idylle ganz nah



Taxi-Streik & Tanzparty

Am letzten Freitag hatten wir eigentlich vor den zweiten Tag unseres Holiday-Programs an der Parkside Primary School im Township durchzuführen. Aufgrund eines massiven Transportproblem, musste dies leider ausfallen. Ein Großteil des öffentlichen Straßenverkehrs wird in Südafrika, also auch hier bei uns im Eastern Cape, durch Großraumtaxen bestritten. Arbeiter erreichen so ihre Arbeitsplätze und Schüler und Studenten ihre Ausbildungsstätten. Alle Taxifahrer haben sich dazu entschlossen einen gemeinsamen Streik zu organisieren und den Transport von Freitag Nacht um zwei Uhr bis nachmittags um 16Uhr einzustellen. Aber nicht nur das. Hier in East London lief dieser Streik nicht friedlich ab. Autoreifen wurden an allen Eingängen der Stadt und in wichtigen Verbindungsstraßen in Brand gesetzt, um auch den restlichen Verkehr zu blockieren. Zudem wurden Barrikaden auf den Autobahnen mit den Großraumtaxen erstellt und Steine von Brücken geworfen.
Da wir hier sehr gut in die Community integriert sind, rieten uns viele Freunde & Bekannte, den Tag Zuhause zu bleiben. Und diese Entscheidung war gut. Wenn man aus unseren Fenstern schaute, gab es keine Richtung in der wir nicht aus der Ferne Rauchsäulen aufsteigen sehen konnten. Sehr früh waren Polizeisirenen in der ganzen Stadt zu hören und es gab allerlei Straßenkämpfe. Hier ein Link für mehr Information:

http://www.dispatchlive.co.za/news/shutdown-chaos-erupts-throughout-province-as-taxi-operator-protest-turns-violent/

Also ein perfekter Tag für uns Freiwillige, um Zuhause zu bleiben und einen Großteil des Tages in den sicheren, eigenen vier Wänden zu gestalten. Wir Mädels planten unseren Roadtrip und erledigten ein wenig Hausarbeit.
Nachmittags, als sich die Lage beruhigt hatte machten wir uns auf den Weg zum Kinderheim und veranstalteten eine kleine Tanzparty. Stopptanz, Zeitungstanz und Luftballontanz wurden von den Kindern gefeiert und überbrückte gleichzeitig einen relativ "kalten Winternachmittag".
Gerade bei solchen Bildern finde ich es immer wieder sehr schade, dass ich hier keine Bilder oder Videos von den Kids veröffentlichen kann.
Für alle, die möchten werde ich aber wenn ich wieder Zuhause bin eine Menge Diashows mit allerlei Foto- und Videomaterial zusammenstellen.
Mit südafrikanischer und europäischer Musik machten wir uns einen tollen Nachmittag und vertrieben so schnell die Kälte. Und zum Abschluss gab es noch einen kurzen Walk im Nieselregen.



Freitag, 10. Juni 2016

Die Wunschliste - Make a wish

In den letzten 10 Monaten haben Lea und ich viele Ausflüge mit den Kindern unternommen und natürlich hat jedes Kind seine eigenen Highlights und Lieblingsorte.
So haben wir uns beim letzten Funday im Kinderheim zusammen gesetzt und eine Wunschliste geschrieben. Jedes Kind, bzw. alle Kids außer die beiden ältesten und die beiden jüngsten durften einen Wunsch äußern.
Dabei waren sie in der Gestaltung sehr frei. Wichtig war nur, dass die Wünsche sich nicht doppeln.
Jedes Wochenende arbeiten Lea und ich also nun mit den Kindern einen Teil der Wunschliste ab.

  • Lion Park (Lindale Farm)
  • Pizza backen
  • Snake Farm
  • Kino
  • Hemingways Mall
  • Beach-Day
  • Mini-Golf
Soweit die Liste. Pizza backen, Kino, Beach-Day und der Besuch der Lindale Farm haben wir bereits abgeabeitet.
Letztes Wochenende besuchten wir die Education-Farm Lindale. Dort werden allerlei gefährdete und hilfsbedüftige Kleintier und Vogelarten aufgepäppelt und gezüchtet.
Der Besitzer der Farm öffnete einige Käfige und ließ die Kids die Tiere und ihre Geschichten hautnah erfahren. Zum Beipspiel erfuhren wir, dass Chinchillas häufig für die Fellindustrie gezüchtet werden und Aras und andere Papageienarten extrem überzüchtet und meist total falsch gehalten werden.
Die Kids waren schwer begeistert und besonders die ganzen Tier-Babies hatten es ihnen total angetan.
Zwischendurch entdeckten wir Physali Sträucher und naschten, was das Zeug hielt.
Anschließend gab es ein großes Picknick auf dem anliegenden Spielplatz und eine kleine Foto-Session auf den riesigen Klettergerüsten.



Auf der Suche nach Meerschweinchen

Physalis-Strauch, kleiner Snack zwischendurch

Profifotograph Nkosikhona

Gerettet aus einer Massenzucht

Mir haben es besonders die weißen Igel angetan