Sonntag, 22. November 2015

Weihnachtskonzert



Am Samstag war es dann soweit. Das Weihnachtskonzert fand statt.
Der Erlös dieses Abends ging dieses Jahr an das DJ Sobey Altersheim und wurde zudem von den "Hawks", dem Bikerclub von East London mit Spenden unterstützt.
Da Lea und ich bei diesem Konzert mit dem A.W. Barnes Primary Schulchor auftraten haben wir uns es nicht nehmen lassen, uns eine Choruniform auszuleihen, um somit perfekt in die Gruppe zu passen. Mit ungefähr 20 Mädchen eröffneten wir das Konzert mit drei Songs, von denen wir zu Beginn nur eins kannten und geprobt hatten. Die anderen beiden lernten wir ganz schnell und spontan innerhalb von 15 Minuten von unseren Siebtklässlern unmittelbar vor dem Auftritt. Und da die Südafrikaner sich ja zu jedem möglichen Moment tänzerisch ausdrücken gehörten zu den zwei neuen Liedern auch Bewegungen, die es einzustudieren galt. Außer uns traten noch der Chor der Stirling High School und der Frauenchor der Parkside auf.
Am Ende sangen wir mit allen drei Chören und weiteren Musikern des Abends ein "Glory Hallelujah", hierzu wurde das Licht ausgemacht und Stück für Stück wurde die Halle mit Kerzen erhellt. Jeder Besucher hatte eine Kerze dabei und so entstand bei Publikum und allen Teilnehmern das erste vorweihnachtliche Gefühl des Jahres.
Insgesamt wurden an dem Abend über 16.000R also umgerechnet ca. 1080€ gespendet.





Donnerstag, 19. November 2015

Große Erfolge und Besuch aus Deutschland

Ende jeden Jahres ist es auf dem Glen Stella Campus zur Tradition geworden ein gemeinsames Outing, also einen Ausflug mit den Kindern der Pre-School und der Krippe zu machen. Also planten wir gemeinsam mit Auntie Olive einen Ausflug in den Zoo von East London. Hier konnten Lea und ich sehr gut einen Teil unserer Spendengelder einbringen. Es wurde Verpflegung eingekauft, Transport organisiert und dann ging es schließlich letzten Freitag los. Wir starteten um neun Uhr auf dem Glen Stella Campus und fuhren mit 20 Kindern, Auntie Olive, Joseph und allen East-London Mädels in den Zoo. Große Faszination war bei den Kleinen zu beobachten, aber auch eine Menge Respekt. Besonders vor den Löwen und den Schimpansen. Besonders bestaunten die Kinder auch die Pfauen. Diese ließen sich nämlich nicht lumpen sehr oft ihr prächtiges Federkleid zu präsentieren. Wir machten einen langen, gemeinsamen Spaziergang durch den Zoo und es blieb genug Zeit für eine große Pause auf dem riesigen Spielplatz und für ein ausgiebiges Picknick. Alle Kinder powerten sich so richtig aus und auf dem Weg zurück gab es kein Kind was noch seine Augen offen halten konnte.
Auch in der folgenden Woche sprachen die Kinder noch völlig fasziniert von den Erlebnissen dieses Tages. Sie haben ihn in vollen Zügen genossen.





Am letzten Samstag waren Lea und ich mit den Judokindern aus dem Childrenshome bei einem Tournament. Jeden Dienstagabend trainieren sie eineinhalb Stunden im JudoClub von East London, wo wir sie hinbegleiten und je nach Bedarf auch unterstützen. Also machten wir uns am Samstagmorgen gut vorbereitet in aller Früh auf nach Lillyfontain, ca. 30km von East London entfernt. Drei der sechs Kinder traten zum Freundschaftswettkampf an. Bevor es losging wurden die Kinder gewogen und je nach Gürtelfarbe in ihre Wettkampfsklasse eingeteilt. Darauf folgte eine gemeinsame Aufwärmphase mit allen Teilnehmern. Als es dann ernst wurde waren unsere drei Jungs ganz schön aufgeregt, gaben uns ihre Gürtel zum verwahren, holten sich ihre letzten motivierenden Worte ab und suchten sich dann einen Platz auf der Matte. Das ganze Tournament dauerte ungefähr zwei Stunden, in denen Lea und ich jubelten was das Zeug hielt, ab und zu ein paar Stärkungen verteilten und dem Treiben gespannt folgten. Die drei Mädels, die wir außerdem mitgenommen hatten, unterstützten unsere drei Jungs ebenso laut wie Lea und ich. Sie hatten sichtlich Spaß daran ihre Teamkollegen anzufeuern und die erzielten Erfolge der drei Jungs gaben ihnen ein Stückchen Mut sich zu entscheiden beim nächsten Tournament selbst teilzunehmen.
Unsere drei Gewinner holten einmal die Gold- und zwei Mal die Silbermedaille. Und sie waren sichtlich stolz auf sich! Und wir waren es ebenfalls. Es folgten noch ein paar Gewinnerfotos und anschließend eine von guter Laune geprägte Rückfahrt mit Muffins, Musik und Austauschen über die einzelnen Kämpfe.
Die Kinder so zu sehen, tut gut. Wir haben sie bei ihren Erfolgen begleitet und unterstützt. Wir haben mit ihnen an sie geglaubt und letztendlich gemeinsam gewonnen. Wir haben einen unglaublich schönen Tag mit vielen Erinnerungen gewonnen, der ohne den Sport nicht möglich gewesen wäre.

Am Samstagnachmittag waren wir bei Brett, unserem Mentor hier vor Ort zum Braai eingeladen. Und zwar zu einem besonderen Anlass. Zwei der Mitarbeiter unserer Entsendeorganisation, des ASC Göttingen von 1846 e.V. sind angereist, um sich selbst einen Eindruck von unserer Arbeit und den Projekten vor Ort zu machen. Zusammen mit den Freiwilligen aus Berlin hatten wir Zeit, Ingo und Daniel von unseren bisherigen Erfahrungen, Erfolgen und auch Sorgen zu erzählen und einfach ein paar entspannte, gemeinsame Stunden miteinander zu verbringen.
Am folgenden Dienstag wurden wir außerdem von Brett, Daniel und Ingo am Kinderheim besucht, um ihnen das Haus und die Neuerungen bezüglich Bio Digester und Solarzellen zu zeigen und ihnen unsere Arbeit vor Ort näher zu bringen. Mit den Kindern haben wir zum Abschluss dieses Besuches ein paar unserer Akrobatik-Figuren gezeigt, an denen wir nachmittags fleißig mit ihnen arbeiten.
Nach Applaus, Lob und Abschiedsworten verließen die drei das Kinderheim.
Anschließend ging ich gemeinsam mit Derrick ins Haus, um ihm bei seinen Hausaufgaben zu helfen. Nach getaner Arbeit konnten wir beide dann den anderen nach draußen folgen, um noch eine Runde mit spazieren zu gehen und ein paar neue Kunststücke mit den Springseilen zu üben. Ntosh kann jetzt mit Kreuzung der Seile springen und ist mächtig stolz auf diesen Erfolg.

Vor ein paar Minuten haben Lea und ich gemeinsam zu Mittag gegessen. Allerdings mussten wir uns etwas zurückhalten, da wir noch Platz für einen Nachtisch brauchen. Wir werden in einer guten halben Stunde von den Jungs abgeholt und ins Kinderheim gebracht. Dort werden wir dann einen Obstsalat mit den Kindern machen. Auch mit dem im eigenen Garten angepflanzten Gemüse versuchen wir so oft es geht, eine gesunde Ergänzung zum täglichen Essen anzubieten. Die Kinder sind hierbei sehr motiviert mitzuhelfen und gemeinsam entwickeln wir neue Ideen, was wir aus Obst und Gemüse außerdem noch zaubern können. Zurzeit wachsen im Garten Tomaten heran. Jeden Tag werden an diesen die Veränderungen beobachtet und gespannt abgewartet, bis sie genießbar sind und verarbeitet werden können. Das gemeinsame Kochen bereitet den Kindern unheimlich viel Spaß und wenn alle mit anpacken schmeckt das Essen umso besser. 

Alle helfen mit! :)


Futter für den Bio-Digester und leckerer Obstsalat




Am Samstag werden Lea und ich zusammen mit den Chören der A.W. Barnes Primary School und der Sterling High School an einem Benefiz-Weihnachtskonzert teilnehmen.
Jeden Mittwoch nehmen wir hierzu vor Unterrichtsbeginn an den Chorproben teil.
Wir sind schon sehr gespannt, wie das wird. Ich werde berichten.. J

Mittwoch, 11. November 2015

Von Wasser, Braii und Dankeschöns

In der letzten Woche haben Lea und ich unsere ersten Schwimmstunden in den siebten Klassen gegeben. Wir haben uns mit der ersten Klasse getroffen und sind gemeinsam durchs Township zum Pool gewandert. Dort haben wir den Eintritt bezahlt und den Jugendlichen anschließend erklärt, was wir diese Woche mit ihnen vorhaben. Da wir wirklich keine Ahnung hatten, wer und ob es Schüler gibt die ansatzweise schwimmen können, haben wir sie erst einmal drei Runden um den Pool gejagt und anschließend jeden Einzelnen eine Bahn “schwimmen“ lassen. Von 20 Kindern konnten in der Regel um die fünf bis sechs Kinder schwimmen. Diese hat Lea sich geschnappt und mit ihnen die Kraultechnik vertieft. In der Zwischenzeit habe ich mit den Anderen eine Art Wassergewöhnung gestartet und sie mit Hilfe eines Schwimmbrettes, den Beinschlag für die Kraultechnik üben lassen. Das Schwimmbrett gab den Jugendlichen mehr Sicherheit und zudem war es so möglich, sich erst einmal auf einen Teil des Bewegungsablaufes zu konzentrieren. Auf Englisch war das gar nicht so leicht zu erklären. Daher habe ich sie sich am Rand aufstellen lassen, um mich zunächst bei den geplanten Bewegungen zu beobachten.
Es gab einige wirkliche Naturtalente, allerdings auch ein paar Schüler, denen man die Angst vorm Wasser bzw. vorm Untergehen sehr angesehen hat. Bei diesen habe ich dann direkt im Wasser Hilfestellung geleistet und sie bei jeder Bahn unterstützend begleitet. Am Ende der Stunde konnten tatsächlich alle Jugendlichen einen persönlichen Erfolg vermerken. Sie hatten sichtlich Spaß, sich im  Wasser ohne Angst fortzubewegen und selber zu spüren, wie sie mit den richtigen Bewegungen vorwärts kommen. In Südafrika ertrinken jedes Jahr eine Menge Kinder, weil sie nie gelernt haben richtig zu schwimmen. Daher ist unsere Aufgabe im Schwimmunterricht sehr wichtig und präventiv.
In der zweiten Klasse dieses Tages gab es außerdem einen Jungen, mit einer Gehbehinderung. Er wird den 15minütigen Weg zum Schwimmbad jedes Mal von drei anderen Jungs der Klasse getragen. Mit einer kompletten Selbstverständlichkeit, die Lea und mich Lächeln ließ. Die Klassen haben einen sehr engen Zusammenhalt und es gibt keine Kinder, die ausgeschlossen werden. Dieser Junge hatte ebenfalls mit Hilfe eines Surfbrettes unglaublich viel Motivation sich im Wasser zu bewegen. Er besitzt ein sehr gutes Körpergefühl und weiß sich super einzuschätzen. Während eines kurzen Leerlaufes habe ich mit ihm am Beckenrand ein paar Übungen gemacht und ihn anschließend mit zwei weiteren Schülern wieder aus dem Wasser gezogen.
Wir hatten tolle drei Schwimmstunden, die jeweils mit einem großen Dankeschön unsererseits für die Disziplin endeten und mit vielen Glückwünschen für die bevorstehenden Examina, die in der folgenden Woche für die Siebtklässler anstehen. 
An diesem Vormittag habe ich mir meinen ersten südafrikanischen Sonnenbrand geholt. Und dieser hatte es in sich. Die ständige Mischung zwischen Sonne und Wasser war wohl etwas zu extrem.


Am letzten Freitag hatten wir hier mit 32°C, den bisher wärmsten Tag hier und haben diesen direkt mit den Kindern im Kinderheim gebührend zelebriert. Wir haben Wasserbomben präpariert und mit diesen ein Wurftunier veranstaltet. Bei den Vorbereitungen stellte Lea in unserem Badezimmer fest, dass sie die Kunst des Wasserbombenbefüllens überhaupt nicht beherrscht und überließ mir, nachdem sie eigentlich komplett nass war, die Aufgabe. Da nach dieser Aktion noch nicht alle Kinder nass waren, haben wir direkt noch eine Wasserschlacht hinten dran gehängt. Wir haben die mitgebrachten  Wasserpistolen und übrigen Wasserbomben verteilt und die Teams aufgelöst. Ab diesem Augenblick hieß es: Jeder gegen jeden!
Durch dieses Motto waren wir nach zehn Minuten Wasserschlacht alle komplett durchnässt. Und als die eingeplante Wasserration leer war, fielen wir uns alle lachend in die Arme, schossen noch schnell ein paar Erinnerungsfotos und schickten die Kinder zur Bathtime ins Haus. Das schreit eindeutig nach Wiederholungsbedarf.



Am folgenden Samstag haben wir East London Mädels mit allen Kindern einen großen Braii am Childrenshome veranstaltet. Also haben wir den großen Grill vom Glen Stella Campus ausgeliehen, Fleisch, Brötchen und alles weitere eingekauft und dann konnte es losgehen. Einer der Nachbarn des Kinderheims hatte ein paar Tage vorher Geburtstag und so haben wir diesen Tag auch als kleine Geburtstagsfeier genutzt und ihn direkt als Grillmeister eingestellt. Während das Holz auf dem Grill herunterbrannte, haben wir Mädels uns in die Küche gestellt und mit ein paar Kindern aus frisch geerntetem Salatköpfen, Möhren und Zwiebeln einen Salat gemacht. Zuletzt standen wir mit neun fleißigen Helfern in der Küche. Und auch für den Abwasch gab es schon Freiwillige.
Das gemeinsame Essen genossen alle sehr. Für die Kinder war es eine kleine Besonderheit am Kinderheim so ein Fest zu feiern. Zudem schaffen sie es selten aufgrund der unterschiedlichen Schulzeiten und Termine, alle gemeinsam zu  essen.
Nach dem Essen blieb noch etwas Zeit und Ntosh schleppte ganz spontan ein paar Wasserfarben an und bemalte damit alle Kinder. Auch Lea und ich wurden nicht verschont und wir müssen sagen, sie hat wirklich Talent. Wir werden diese Aktion sicher in unser Ferienprogramm mit aufnehmen.



Im Moment sind wir hier in East London eifrig dabei, das Ferienprogramm für den Glen Stella Campus und die Schulen zu planen. Wir haben schon einige Ideen, die es materiell und erweiternd zu füllen gilt. Dazu gehören zum Beispiel: Face painting, T-shirts einfärben, Tanzworkshop, Holzfiguren bemalen, Drachen bauen und steigen lassen und viele viele Ideen mehr.
Beim Verwirklichen dieser Ideen helfen mir hier sehr die Spenden, die ich vor meiner Ausreise gesammelt habe! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen Spendern bedanken! Wir können Dank eurer und Ihrer Hilfe hier tolle Aktionen auf die Beine stellen und direkt dort helfen, wo es nötig ist!


                       Tausend Dank!!