Montag, 11. Januar 2016

Weihnachten im südafrikanischen Paradies

Weihnachten 2015.
Letztes Jahr um diese Zeit hätte ich nicht gedacht, dass ich dieses Weihnachtsfest nicht zu hause, sondern fern von Familie, Freunden und allen dazugehörigen Traditionen und Bräuchen feiern werde.
Mit Menschen, die ich bis vor einem Jahr noch nicht einmal kannte. Und die jetzt schon so sehr zu meinem Leben gehören, dass ich sie mir nicht mehr wegdenken kann. Und vielleicht sind es gerade diese vier Mädels, die ich nächstes Jahr an Weihnachten vermissen werde.




Heiligabend 2015. East London.
Ganz entspannt und ganz ohne Hektik, dafür aber mit einer großen Portion Pfannkuchen begannen wir diesen Tag. Nach einem kurzen Abstecher ins Kinderheim mit einer kleinen vorzeitigen Bescherung für Aunties und Kinder verabschiedeten wir uns in unsere Urlaubszeit.
In Kleidern und mit Weihnachtsmütze fuhren wir bei herrlichstem Wetter ans Meer und hielten diesen Tag in einem kleinen Fotoshooting fest. Bevor wir uns aufmachten, um unser Weihnachtsessen vorzubereiten sprangen wir alle noch in den indischen Ozean.
Pünktlich zum Weihnachtsfest kam ein Paket von meiner Familie an. Mit kleinen Geschenken, lieben Worten, ganz vielen Erinnerungen und noch mehr Liebe!
Ein selbstgemachter Jutebeutel von meiner großen Schwester & die bunte Süßigkeitentüte von meiner Oma ließen mich grinsen. Die Videos von unserem neusten Familienzuwachs ließen mich das ein oder andere mal herzhaft lachen. Die Weihnachtskekse nach streng geheimen, uraltem Familienrezept ließen mich vor Genuss seufzen. Die Worte die gefunden wurden, um mir ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen ließen mich wissen, dass ich trotz der Entfernung von über 9.555km in den Köpfen meiner Familie, aber noch vielmehr in ihren Herzen dabei bin.
Diese Aufmerksamkeiten, von denen alle mit sehr viel Persönlichkeit bestückt waren trieben mir sogar ein paar Tränchen in die Augen. Freudentränen. Ganz klar! Mit ein ganz paar vermissenden Gefühlen. Ich freue mich jetzt schon doppelt so sehr auf das nächste gemeinsame Weihnachtsfest.

Zum Abendessen haben wir uns nach südafrikanischen Weihnachtstraditionen informiert und so gab es Samp & Beans (Maisgrieß und eine Art Kidneybohne), wilden Spinat mit Fetakäse und ein mildes Hähnchencurry.
Bei der Kochzeit der Samp & Beans haben wir uns leider etwas vertan und daher waren diese nach drei Stunden noch etwas hart, aber trotzdem sehr genießbar.
Zum Nachtisch gab es Vanilleeis und einen warmen Apfel-Walnuss-Aprikosen Nachtisch.
Dieses Abendessen war unglaublich gelungen und noch viel leckerer, als es klingt.
Meine Schwester freut sich jetzt schon darauf, dass ich dieses Gericht für sie nachkoche, wenn ich wieder daheim bin.
Eigentlich hatten wir nach dem Essen die Bescherung eingeplant, aber da wir ewig fürs Kochen gebraucht haben, mussten wir unsere Pläne etwas umschmeißen. Wir besuchten an diesem Abend die Christmette im Parkside-Township, in der Good Sheperd Kirche. Über drei Stunden ging diese Messe und war gefüllt von unendlich vielen Kerzen, bekannten und unbekannten Gesängen, Lobpreis, Gemeinschaft und dem weihnachtlichen Zauber, der jedes Jahr aufs Neue Menschen zusammenbringt und zusammen feiern lässt.
Noch getragen von diesem Gefühl, aber auch von sehr viel Müdigkeit fuhren wir zurück nach hause, wo mit dem Gedanken an die bevorstehende Bescherung alle Müdigkeit augenblicklich wie weggeblasen war. Wir haben uns jeweils zu viert zusammen getan, um jeder WG-Mitbewohnerin eine gemeinsame Weihnachtsaufmerksamkeit zu schenken.
Tomke bekam eine neue Handyhülle und einen Selfie-Stab. Lea eine neue Musikbox. Leslie ein Glätteisen mit einem integrierten Lockenstab und Silvana eine neue Leash für ihr Surfboard.
Mir schenkten die Mädels zwei Bücher (The 100, Day 21 von Kass Morgan & ein Rezeptebuch für Smoothies). Als Lacher gab es für mich zusätzlich Instant-Augenbrauen zum Aufkleben, die ich wahrscheinlich für das nächste Faschingsfest oder die nächste BadTaste-Mottoparty aufheben werde.

Unser Weihnachtsfest war sehr einfach gehalten, spektakulär, anders, wunderschön, traditionell gemischt, südafrikanisch. deutsch, lecker, verzaubernd und einfach nur schön.



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