Die Kinderheimkids wurden während der Osterferien spontan zum Glen Stella Campus umgesiedelt. Mama Fusdiswa hatte eigentlich schon seit über einer Woche Urlaub und Auntie Ethel konnte aufgrund eines familiären Problems Zuhause, nicht ins Kinderheim kommen. Damit Fundiswa ihren schon längst verdienten Urlaub nehmen konnte, wohnen nun alle Beacon Bay Kids bis zum Ende der Ferien in den Units des Glen Stella Campus. Daher musste ich meinen kompletten Plan für die Kinder umlegen. Ein Ferienprogramm für 10 Kinder zu planen geht einfach, dies dann auf 50 Kinder aufzustocken nicht so wirklich. Ich habe also alle Aktionen gestrichen, die einen Transport benötigen würden. Also konnten wir nicht schwimmen gehen und keine Ausflüge mehr zum Strand oder ins Kino unternehmen.
Als ich am ersten Nachmittag zum Glen kam, sprangen alle Kinder auf mich zu und nach fünf Minuten Umarmungen und Namensabfragen, konnte ich endlich offenbaren, was ich mit ihnen vorhatte. Ich habe den Vormittag damit verbracht, ca. 200 Wasserbomben zu füllen und ins Auto zu schaffen. Daher wies ich die Kinder zunächst einmal an auf dem PlayGround zu warten und nahm ein paar der Älteren Kinder mit zum Auto, denn 200 Wasserbomben haben ein ganz schönes Gewicht.
Nachdem die Kinder sich aufgereiht hatten, bekam jedes Kind erstmal zwei Wasserbomben und auf meinen Pfiff ging es dann los. In wenigen Minuten waren alle Kinder und ganz besonders ich bis auf die Knochen durchnässt. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Und aufgrund des guten Wetters waren wir nach einer weiteren Stunde fast wieder komplett getrocknet. Nach einer kleinen Aufräumaktion, der geplatzen Wasserbomben, wurde auf dem Playground gemeinschaftlich gesungen, geturnt und gespielt. Dabei lernte ich eine Menge neuer Klatschspiele, die ich in Zeitlupe lernte, wobei die Kinder diese in Schallgeschwindigkeit ausführen konnten.
Am zweiten Tag entschied ich etwas vom Spendengeld verwenden, um einige kleine Sportgeräte für die Kids auf dem Campus zu kaufen. Ich besorgte also einige Hoolahoop-Reifen, Fußbälle, Springseile, Seifenblasen und Kreide.
Und gestaltete hauptsächlich mit diesen Materialien die nächsten Nachmittage.
Die meisten Kinder waren anfangs vor allem mit den Reifen noch etwas unbeholfen, lernten jedoch schnell die richtigen Bewegungen zu machen, um den Reifen oben zu halten. Am Ende der Woche beherrschten tatsächlich alle Kinder diese kleine Kunst.
Die Jungs begannen irgendwann, durch die Reifen zu springen. Und als ihnen das zu langweilig wurde, sprangen sie Salti und Flicflacs durch die Reifen. Wer den Reifen berührte, schied aus und musste den Reifen halten. Ich wurde während dieser Woche viel dazu genötigt Fußball zu spielen. Und trotz meiner großen Anstrengung mein bestes zu geben wurde ich am Ende einfach ins Tor gestellt.
An einem der Tage brachte ich Tim mit auf den Campus, Er trainiert unsere Kinderheim-Kinder im Squash und wollte und interessiert sich zudem für unsere Arbeit.
Im Prinzip war dieser Besuch taktisch klug von mir, da ich einen Tag von meinem Torwart Dasein erlöst war und mich wieder den Springseilen widmen konnte. Ich begann den Mädels ein paar Tricks zu zeigen und begeisterte sie zu unendlichen Versuchen es selbst zu probieren.
Die Caretaker sorgten hingegen dafür, dass die Kreidebilder der Kinder vom Vortag jeden Morgen weggewischt wurden, sodass wir, sobald ich die Kreide auspackte, wieder von Neuem beginnen konnten.
Das Ferienprogramm war ein voller Erfolg. Die Kinder waren fast jeden Tag für ein paar Stunden sinnvoll beschäftigt und verbrachten die Zeit draußen, in Bewegung und Aktion.
Keines der Kinder saß gelangweilt herum und beschwerte sich über etwas.
Mein Ziel war also erreicht. Ich habe den über 50 Kids ein paar Stunden Langeweile pro Tag erspart und auch mir tat diese Beschäftigung während der Ferien gut.
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